Helmut Kohl war auch Salzburger

Mit Helmut Kohl verliere Salzburg einen Freund und Ehrenbürger, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) zum Tod seines christlich-konservativen Parteifreundes, des deutschen Altbundeskanzlers. Kohl verbrachte als Urlauber sehr viel Zeit in Salzburg.

Haslauer würdigt Kohl nun - wie viele Kommentatoren in der Welt - als einen „der größten Staatsmänner des 20. Jahrhunderts“. Der Rheinländer besuchte oft die Salzburger Festspiele, war oftmals Kurgast in Bad Hofgastein (Pongau). Vor allem hatte Kohl mit seiner Frau Hannelore mehr als 30 Jahre lang seinen jährlichen Sommerurlaub in St. Gilgen (Flachgau) verbracht. Dort war er auch Ehrenbürger.

Helmut Kohl Hannelore Kohl auf dem Wolfgangsee

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Hannelore und Helmut Kohl auf dem Wolfgangsee

Seit 2001 nicht mehr als Gast gekommen

In der Gemeinde am Wolfgangsee in Salzburg hat die Todesnachricht große Betroffenheit ausgelöst. „Dr. Kohl war der Region überaus verbunden“, sagt Franz Mayrhofer, Chef des Tourismusverbandes: „Das Ehepaar Kohl hat mit vielen Menschen am Wolfgangsee einen liebevollen Kontakt gepflegt.“

Obwohl Kohl nach dem Tod seiner ersten Frau (2001) nicht mehr nach St. Gilgen kam, sei er ihm, Mayrhofer, weiter freundschaftlich verbunden geblieben. Der Geschäftsmann betreibt im Ort eine Konditorei, die eigens eine „Kanzlertorte“ kreiert hat. Am Ufer des Wolfgangsees gibt es auch einen Helmut-Kohl-Park.

Weltweite Reaktionen

In Deutschland und vielen anderen Ländern ist die Nachricht vom Tod mit Trauer und Betroffenheit aufgenommen worden. Über viele Parteigrenzen hinweg würdigten zahlreiche Politiker die Lebensleistung des „Kanzlers der deutschen Einheit“. EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker zeigte sich ebenso betroffen wie die Ex-US-Präsidenten George Bush senior und Bill Clinton. Auch Frankreichs und Russlands Staatschefs, Emmanuel Macron und Waldimir Putin, drückten ihre Anerkennung aus.

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