Stunt mit Ballon, Drachen und Fallschirm

Der Salzburger Extremsportler und Fallschirmspringer Paul Steiner hat Heißluftballon, Drachenflieger und Fallschirm bei seinem neuesten Abenteuer kombiniert. Als Bühne diente der Himmel über Mattsee (Flachgau).

Ballon Drachenflieger Fallschirmspringer Stunt

ORF

Drachenflieger (Hängegleiter) und Fallschirmspringer kurz vor dem Start in großer Höhe unter dem Heißluftballon

Ein Husarenstück wie dieses braucht eine monatelange Vorbereitung.

Die drei Hauptdarsteller

o Wolfgang Siess, zweifacher Staatsmeister im Drachenfliegen, der schon 1.200 Tandemflüge absolviert hat.

o Paul Steiner, Routinier im Fallschirmsport, der sich immer wieder neue Aktionen einfallen lässt.

o Heidrun Prosch, Ballonfahrerin und Pilotin mit viel Erfahrung, die schon mehrfach in Fallschirm-Stunts involviert war.

Der Plan

Der Ballon hievt den Drachen mitsamt dem Fallschirmspringer in die Höhe. Dann trennt sich der Drachen vom Ballon und schließlich der Fallschirmspringer vom Drachen. Dabei gibt es gleich ein paar sehr heikle Manöver zu bewältigen, sagt Ballonfahrerin Prosch: „Es war schon ein lange gehegter Wunsch von mir, so einen Hängegleiter abzusetzen. Die Herausforderung ist, dass ich mit einem Schlag sehr viel Gewicht verlieren. Alles zusammen mit dem Drachen haben die 220 Kilogramm. Der Ballon steigt dann wirklich sehr massiv durch den Gewichtsverlust weg.“

Bildergalerie:

Start des Drachens der springende Punkt

Fallschirmspringer Steiner sagt, man habe zuerst mit einem Gabelstapler die Ausgangslage simuliert: „Wir haben den Drachen daran gehängt und 25 Grad Neigung beim Drachen eingestellt zum Wegstarten vom Ballon. So dachten wir, müsste das am besten laufen. Der Wolfgang ist ein guter Tüftler.“

Am Anfang hat die Ballonpilotin das Kommando. Sie reguliert die Steigrate und hält Funkkontakt zu ihren Passagieren am Schleppseil – und auch zur Flugsicherung beim Salzburger Flughafen.

Zuerst fällt er wie ein Stein

2.500 Meter über Grund geht es dann ans Eingemachte. Nachdem beim Flügel des Drachen noch keine Luft anströmt, hat er auch in den ersten Sekunden nach dem Ausklingen keinen Auftrieb und fällt wie ein Stein hinunter. Die größte Gefahr wäre jetzt ein Überschlag, sagt Staatsmeister Wolfgang Siess: „Man ist sonst nie im freien Fall mit einem Drachen. Weil wenn man von einem Berg startet, dann läuft man los, und das Tragflächenprofil wird angeströmt. Und hier startet man mit null Airspeed, und man fragt sich am Anfang, fange ich jetzt zu fliegen an oder nicht?“

In Steilkurve springt Fallschirmmann ab

Der Fallschirmspringer hat jetzt als einziger Passagier auf dem Drachen – neben dem Piloten – eine freie Platzwahl. Und so gleiten sie rund 1.000 Höhenmeter gemeinsam hinunter. Dann folgt die Trennung. In einer Steilkurve verabschiedet sich Paul Steiner im freien Fall, ehe er weiter unten den Fallschirm zieht.

Der Rest der Luftakrobatik ist für alle Beteiligten reine Routine, bis sie wieder auf den Boden kommen. Der Plan ist aufgegangen, das Projekt geglückt. Und das Fliegertrio teilt das gute Gefühl, um einige Erfahrungen reicher zu sein. Steiner hat schon oft mit wagemutigen Aktionen für Aufsehen gesorgt. Er turnte auf den Tragflächen eines Segelflugzeuges. Dann sprang er punktgenau durch die Dachluke eines Hotels.

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Heiße Manöver über Mattsee

ORF-Redakteur Harald Manzl hat sich den spannenden Stunt aus sicherer Entfernung angesehen.

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