500 verletzte Rehkitze nach erster Mahd

Alleine im Flachgau sind im Zuge der ersten Mahd rund 500 Rehkitze unter Mähmaschinen geraten. Die erste Mahd ist abgeschlossen. Damit ist auch die größte Verletzungsgefahr für die jungen Tiere vorbei.

Zum Schutz vor Feinden werden Rehkitze von ihren Müttern nach der Geburt in den hohen Wiesen versteckt. Weil die jungen Tiere aber in den ersten Lebenswochen noch keinen Fluchtreflex haben, geraten viele unter Mähmaschinen und werden dabei verletzt oder gar getötet.

Schwache Tiere werden von den Rehen verjagt

Landesweit zählt die Landwirtschaftskammer jährlich 1.000 Rehkitze, die bei Mäharbeiten verletzt werden. Solange das verletzte Tier unter Obhut der Rehgeiß ist, ist das Junge kaum einer Gefahr ausgesetzt. „Die Mutter leckt immer wieder die Wunde, damit sich diese nicht entzündet. Wenn die Verletzung nicht zu groß ist, dann kann das Kitz überleben. Aber natürlich ist das junge Tier durch die Verletzung körperlich geschwächt und die Artgenossen kennen hier keine Gnade, denn wer schwach ist, wird verjagt“, schilderte Josef Zauner, Bezirksjägermeister vom Flachgau.

Rehkitze

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Dieses Rehkitz wurde bei den Mäharbeiten am Hinterlauf verletzt

Wiesen vor Mäharbeiten mit Hunden abgehen

Alleine im Flachgau gerieten in den vergangenen Wochen mehr als 500 Rehkitze unter Mähmaschinen. Hunderte konnten aber von Jägern und Landwirten rechtzeitig vor den Mäharbeiten gerettet werden. Wegen der scharfen Klingen müssen die Wiesen heutzutage vor der ersten Mahd abgegangen werden, sagte Zauner. „Einfach durchgehen und schauen, ob man Rehkitze findet. Noch besser ist es, am Vortag mit dem Hund die Flächen absuchen, weil die Geiß ihre Kitze mitnimmt, wenn sie den Hund wittert“, sagte Bezirksjägermeister Zauner.

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Verletzte Rehkitze nach Mahd
Mit Abschluss der ersten Mahd ist die größte Verletzungsgefahr für junge Wildtiere vorbei. 500 Rehkitze wurden in den vergangenen Wochen alleine bei den Mäharbeiten im Flachgau verletzt.

Akustische und mechanische Wildretter im Einsatz

Moderne Mähgeräte sind mittlerweile mit akustischen und mechanischen Wildrettern ausgestattet. Diese Geräte kämmen das Gras durch und verscheuchen dadurch die Tiere, die sich im hohen Gras verstecken. Nicht nur Rehkitze sind durch Mähmaschinen gefährdet, auch Wildtiere, wie beispielsweise Fasane oder Hasen werden durch die Landwirtschaftsmaschinen immer wieder verletzt. „Eine meiner Wiesen ist drei Hektar groß, hier haben wir ungefähr 30 Hasen und vier Fasanhennen mit Jungen gefunden“, sagte Zauner.

Rehkitze

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Akkustische und Mechanische Wildretter spüren die jungen Tiere auf

Die größte Gefahr für die Kitze ist mit Abschluss der ersten Mahd vorüber. Bei den nächsten Mäharbeiten ist der Fluchtreflex der Tiere bereit derart ausgeprägt, dass sie von alleine vor den Landwirtschaftsmaschinen flüchten.