Drohne gefährlich nahe an Rettungshelikopter

Beim Salzburger Flughafen ist Mittwoch eine Drohne dem ÖAMTC-Rettungshubschrauber Christophorus 6 gefährlich nahe gekommen. Sie war in derselben Höhe unterwegs. Der Drohnenpilot ist unbekannt.

Der Helikopter befand sich gegen 13.20 Uhr auf dem Weg vom Salzburger Landeskrankenhaus zum Airport, als der Pilot die Drohne bemerkte. Das Fluggerät war nur wenige hundert Meter Luftlinie vom Flughafen zwischen der Innsbrucker Bundesstraße und der Stiegl Brauerei auf gleicher Höhe und in gleicher Richtung wie der Christophorus 6 unterwegs. Nach Angaben des Piloten flog die Drohne etwa 120 Meter über Grund. Das Fluggerät hatte einen Durchmesser von geschätzten eineinhalb Metern.

Christophorus Notarzthubschrauber des ÖAMTC

ÖAMTC

Der ÖAMTC-Hubschrauber flog in gleicher Höhe wie die etwa eineinhalb Meter große Drohne

Die Entfernung zur Drohne sei schwer abzuschätzen gewesen, sagte der Pilot nach dem Vorfall. Er habe aber einen gleichbleibenden Abstand halten können. Schließlich wurde die Drohne Richtung Süden gesteuert. Eine Fahndung nach dem Betreiber verlief bisher negativ.

Drohnen-Verbot rund um Flughafen

Das Drohnenfliegen in dem Bereich sei streng verboten, stellt auch Austro-Control-Sprecher Markus Pohanka klar: „Dort, wo der Christophorus-Pilot angegeben hat, dass er eine Drohne gesehen hat, wäre ein Drohnenflug jedenfalls nicht zulässig. Diesen Bereich rund um einen Flughafen nennt man Kontrollzone. Da dürfen ausschließlich Flugzeuge mit vorheriger Genehmigung und Freigabe der Flugsicherung unterwegs sein.“

„Probleme mit Drohnen nehmen zu“

„Die Probleme mit Drohnen nehmen zu“, sagte Klaus Egger, Flugsicherheitsoffizier der Rettungshubschrauber-Flotte des ÖAMTC, am Donnerstag zur APA. „Besonders prekär sind Vorfälle, die an oder in der Nähe von Flughäfen passieren. Das sind absolute No-Go-Zonen.“ Zwar steige auch das Bewusstsein bei Drohnenpiloten, aber das Wissen, was erlaubt ist und was nicht, sei noch relativ wenig verbreitet, so Egger: „Wer sich eine Drohne kauft, muss sich aktiv mit der Gesetzeslage beschäftigen - und seinen Hausverstand einsetzten. Wenn ein Hubschrauber auftaucht, muss ich mit meiner Drohne so schnell wie möglich aus dem Weg gehen.“

Selbst ganz kleine Drohnen, die vom Gesetz her nicht registriert werden müssen, können für Hubschrauber sehr gefährlich werden. „Sie stellen weniger ein Risiko für das Triebwerk, sondern für die Scheibe dar. Auch kleine und leichte Vögel können bei einem Aufprall im richtigen Winkel eine Hubschrauberscheibe durchschlagen“, warnte Egger. Der ÖAMTC arbeite darum derzeit an Kursen, Informationspaketen und Versicherungen für Drohnenpiloten.

Im September Drohne über Hubschrauberstützpunkt

Einen ähnlichen Vorfall gab es zum Beispiel im vergangenen Herbst in Wien: Da war eine Drohne über einem Notarzthubschrauber-Stützpunkt unterwegs, während dieser landete - mehr dazu in Drohne gefährdete Notarzthubschrauber (wien.ORF.at; 5.9.2016).

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ORF-Redakteurin Katharina Garzuly hat sich mit Experten über die - durch eine illegal fliegende Drohne - gefährliche Situation des Rettungshubschraubers unterhalten.