Blinden-Leitlinien oft unabsichtlich blockiert

Leitlinien für Blinde und Sehbehinderte würden von anderen Passanten oft unabsichtlich blockiert. Darüber klagen Vertreter des Blinden- und Sehbehindertenverbandes. Sie fordern auch mehr Hilfen für Blinde im öffentlichen Raum.

Manche halten das Leitlinien-Systeme am Boden öffentlicher Orte wie zum Beispiel der Salzburger Hauptbahnhof für Dekoration am Boden - oder sogar für eine Vorrichtung, damit die Koffer leichter rollen. Dabei sind die Einkerbungen im Boden eine essenzielle Orientierungshilfe für sehbehinderte Menschen, betont Josef Schinwald, Obmann des Salzburger Blinden- und Sehbehindertenverbandes (SBSV): „Wir haben österreichweit das Thema Leitsysteme und möchten diese Systeme in der Öffentlichkeit bekannter machen.“ Denn nur mit Hilfe der Leitsysteme können sehbehinderte Menschen am öffentlichen Leben teilnehmen: Ein unübersichtlicher Ort wie der Bahnhof wäre sonst zu gefährlich.

Blinder scheitert an Koffern, die auf Leitlinie stehen

ORF

Hindernisse auf Leitlinien machen Blinden und Sehbehinderten unabsichtlich oft das Leben schwer

„Blinder rennt da halt hinein“

Weil aber viele Menschen nicht wissen, um was es sich um die Linien am Boden handelt, kommt es immer wieder zu Problemen, schildert der Bline Andreas Seiwald: „Die stehen auf den Leitlinien herum. Es wäre gut, wenn sie wissen würden, dass man da keine Gegenstände hinstellt oder selbst da herumsteht. Die wissen - glaube ich - gar nicht, wofür das eigentlich ist. Wenn ein Blinder daherkommt, dann rennt er halt hinein.“

Am „Tag der Sehbehinderung“ am Dienstag wollte der Blinden- und Sehbehindertenverband in Salzburg auf dieses Problem hinweisen. Denn Leitsysteme machen ein freies, mobiles Leben für sehbehinderte Menschen erst möglich, betont Sonja Schinwald vom SBSV: „Am Bahnhof ist das am Bahnhof für mich, weil wir oft an den Wallersee hinausfahren. Da mein Mann auch blind ist, ist das für uns nicht leicht.“

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Aktionstag für Sehbehinderte

Für mehr Bewusstsein und mehr Barrierefreiheit hat der Blinden- und Sehbehindertenverband am Dienstag einen Aktionstag ausgerufen.

Mehr Hilfen für Sehbehinderte gefordert

Rücksichtnahme braucht Informattion - das war das klare Ziel des Aktionstages, sagt SBSV-Obmann Josef Schinwald: „Von der öffentlichen Hand wünsche ich mir, dass einfach der Ausbau der Barrierefreiheit vorangetrieben wird - wie zum Beispiel Haltefelder bei Bushaltestellen oder Leitlinien zu öffentlichen Gebäuden, damit auch wir wirklich sicher am öffentlichen Leben teilhaben können.“

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