Exhibitionismus-Streit beschäftigt auch Landtag

Der Landtag hat sich Mittwoch mit den Vorwürfen gegen das Sportzentrum Rif beschäftigt. SPÖ-Abgeordnete Nicole Solarz bleibt bei ihren Vorwürfen gegen dessen Führung. Sportlandesrätin Martina Berthold (Grüne) weist diese zurück.

SPÖ-Abgeordnete Nikole Solarz bleibt dabei: Ein älterer Mann habe sich oft nackt vor Kindern beim Schwimmtraining gezeigt, die Führung der Sportanlage Rif (Tennengau) hätte darauf unzureichend reagiert. Heute war der Vorwurf auch Thema im Salzburger Landtag.

Bei Vorwürfen gegen Trainer, sie hätten Kinder nicht ausreichend geschützt, gingen die Emotionen hoch. Sportlandesrätin Martina Berthold (Grüne) hat in den vergangenen Tagen Sachverhaltsdarstellungen von Rif-Direktor Wolfgang Becker, vom Verband der Schwimmvereine und von der Schwimmunion eingeholt.

Berthold: Nur ein einziger Fall gemeldet

Laut Berthold sei vor etwa eineinhalb Jahren ein älterer Mann ohne Badehose von jungen Schwimmern gesehen worden: „Diese haben das ihren Trainern gemeldet, woraufhin der Badegast vom Badbetreuer abgemahnt wurde und ihm mit einer Anzeige und einem Verweis von der Schwimmanlage gedroht wurde“. Vorher und nachher sei kein einziger Fall gemeldet worden, sagt Berthold.

SPÖ-Landtagsabgeordnete Nicole Solarz beruft sich bei ihren Vorwürfen auf Filmaufnahmen die den nackten Mann zeigen. Die Aufnahmen sollen vor zwei Monaten entstanden sein. Es habe zahlreiche Vorfälle in Rif gegeben, dabei bleibt die SPÖ-Abgeordnete.

Solarz: Mindestens fünfzig Fälle bekannt

Solarz steht zu ihrer Entscheidung die Sache öffentlich zu machen. „Ich würde mich jederzeit wieder um Aufklärung bemühen, wenn Kinder zu Schaden kommen“, sagt Solarz. Der Mann sei laut ihren Informationen mindestens fünfzig mal nackt in Rif gesehen worden.

Die Grünen sagen heute im Landtag, im Fall Rif liege ein politischer Missbrauch durch die Sozialdemokraten vor. Die Abgeordnete Kimbie Humber-Vogl meint, „es gibt offensichtlich schon seit längerem eine Intrige gegen bestimmte Personen. Ich werfe der SPÖ vor, dass sie das aufgegriffen hat und damit vorschnell an die Öffentlichkeit gegangen ist, ohne eingehend zu prüfen ob die Vorwürfe richtig sind“.

Keine dienstrechtlichen Konsequenzen in Rif

Sportlandesrätin Berthold hält fest, dass es keine dienstrechtlichen Konsequenzen in Rif geben werde, weil dazu nach den Sachverhaltsdarstellungen nichts vorliege. Jetzt ist die Staatsanwaltschaft am Zug, dort ist die Anzeige der SPÖ-Abgeordneten eingelangt.

Links:

• Heftiger Streit nach Exhibitionismus-Vorwürfen (salzburg.ORF.at; 29.5.2017)
• Exhibitionist in Sportzentrum? Vorerhebungen (salzburg.ORF.at; 29.2017)