SalzburgMilch: Neue Markenstrategie mit Tierschutz

Die Molkerei SalzburgMilch positioniert sich mit einer neuen Markenstrategie auf heimischen und internationalen Märkten. Dazu gehören mehr Tierschutz, Tiergesundheit und ein Ende der Anbindehaltung von Milchkühen.

Kuhglockenstreit Dafins Kuh Symbolbild

Fotolia/Karnholz/Symbolbild

Die prachtvollen Weiden- und Almlandschaften Salzburgs und die damit verbundene Milchqualität werden noch stärker auf den Märkten herausgestrichen

„Wir wollen uns als die Premium Milchmacher positionieren“, sagte Geschäftsführer Christian Leeb bei der Präsentation der Pläne am Dienstag. Die Marke SalzburgMilch stehe für viele Qualitätsstandards, die man mit dem neuen Auftritt für die Konsumenten besser sichtbar machen will. Dazu gehöre beispielsweise die Tatsache, dass die Milchlieferanten seines Betriebes ausschließlich familiengeführte Bauernhöfe seien, erklärte Leeb.

Verarbeiter für kleinstrukturierte Höfe

Ein Teil der Milch werde täglich bei den Bauern abgeholt und frisch verarbeitet. Im Durchschnitt stehen bei den Lieferanten 16 Milchkühe im Stall. Diese kleinstrukturierte Landwirtschaft sei nicht selbstverständlich, betont der Geschäftsführer. Deshalb wird der „Familienbauernhof“ im neuen Auftritt ebenso kommuniziert wie die Tiergesundheit.

Salzburg Milch

milch.com

Neues Design der Verpackungen bei der SalzburgMilch

Keine dauernd angebundenen Kühe mehr

Bis spätestens 31. Dezember 2018 wird es bei jenen rund 2.700 Bauern, die die Molkerei mit Milch beliefern, keine dauerhaft angebundenen Kühe mehr geben. Schon jetzt erfüllt der Großteil der Betriebe dieses Kriterium. Mindestens 120 Tage pro Jahr müssen die Kühe sich auf der Weide oder im Laufstall frei bewegen können. Festgelegt wurde außerdem, dass bei der Fütterung nur Produkte ohne Palmöl und Eiweißfuttermittel aus Europa verwendet werden dürfen. Herzstück des Konzepts sind jährliche Gesundheitschecks bei den Tieren.

Wissenschaftliche Unterstützung aus Wien

SalzburgMilch arbeitet dabei mit dem Institut für Nutztierwissenschaften der Universität für Bodenkultur (Boku) zusammen. „Erstmals geht so eine große Initiative von der Erzeugerseite aus“, streut Christoph Winckler von der Boku der Molkerei Rosen. Die Experten haben einen Katalog erarbeitet, der abseits von Haltungsbedingungen wie Stallgröße und Einstreu Kriterien festlegt, die auf die Gesundheit der Milchkühe schließen lassen. Ernährungszustand, Haut, Gangbild oder das Verhalten der Tiere seien solche Faktoren, sagte Winckler. Alle rund 43.000 Kühe der Lieferanten der SalzburgMilch werden künftig einmal pro Jahr diesem Check unterzogen.

Kalb Kalbinnen Kühe Rinder Viehzucht Vieh Almwirtschaft Almvieh Alm

Gerald Lehner

Leckerli für glückliche Almkuh im Salzburger Tennengau

„Wir wollen nicht kontrollieren, sondern den Bauern helfen, den Blick für die eigenen Tiere zu schärfen“, sagte Robert Leitner, Beiratsvorsitzender der SalzburgMilch. Schon jetzt seien die Standards hoch, das soll mit der Initiative auch transparent gemacht werden.

Neue Sujets und Verpackungen

Auch optisch geht die Molkerei neue Wege. Statt der bekannten Bilder mit Bauern auf der Alm sind auf den milchweißen Packungen illustrierte bunte Kühe, Blumen und die Silhouette der Stadt Salzburg mit Festung zu sehen.

In den vergangenen Jahren hat die Molkerei, die 2016 rund 190,6 Mio. Euro umsetzte, sich auf den Relaunch vorbereitet. An den Standorten in der Stadt Salzburg und Lamprechtshausen wurden 110 Mio. Euro in Bauten und Technik investiert. Das Unternehmen verarbeitet pro Jahr rund 246,6 Mio. kg Milch. Auch die Bauern sollen von der Premiummarke etwas haben. „Wir zahlen ab Juni einen Milchpreis von 40 Cent brutto“, kündigte Leeb an. Für die höchste Qualitätsstufe gebe es sogar 58,7 Cent pro Liter.

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SalzburgMilch in neuem Kleid

ORF-Redakteurin Sarah Gruber hat die Präsentation des Marketing-Konzepts am Dienstag besucht.

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