Nach Felssturz: Liechtensteinklamm bleibt zu

Nach dem massiven Felssturz vom Samstag bleibt die Liechtensteinklamm bei St. Johann im Pongau heuer die gesamte Saison geschlossen. Darauf einigten sich Bürgermeister und Gemeindevertretung am Montag.

Samstagnachmittag waren riesige Felsbrocken im Bereich des Tiefblicks in die Klamm gestürzt. Nach ersten Schätzungen wiegt er rund 300 Tonnen. 17 Besucher wurden am Samstag eingeschlossen und mussten aus der Klamm gerettet werden - mehr dazu in Liechtensteinklamm nach Felssturz gesperrt (salzburg.ORF.at; 27.5.2017).

Blick in die Liechtensteinklamm bei St. Johann im Pongau

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Beim Tiefblick stürzten riesige Felsbrocken in die Klamm

Arbeiten „nur machbar, wenn Klamm zu ist“

Montagvormittag beschloss ein Krisenstab in der Stadtgemeinde ein Maßnahmenpaket: „Wir werden als ersten Punkt diese Rinne abräumen und sichern müssen, damit da nichts mehr nachkommt“, schilderte Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP) gegenüber ORF Radio Salzburg. „Der zweite Schritt wäre dann, die zerstörten Steganlagen und die Infrastruktur wieder herzurichten. Der dritte Punkt, der parallel läuft, ist die Erstellung eines neuen Sicherheitskonzepts.“

Diese Arbeiten seien „nur machbar, wenn die Klamm geschlossen ist“, so Mitterer. „Wie’s derzeit aussieht, wird sie in der heurigen Saison auch nicht mehr aufsperren - so leid es mir tut.“

Schild: Liechtensteinklamm bei St. Johann im Pongau geschlossen

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Die Klamm bleibt voraussichtlich die gesamte Saison heuer gesperrt

Sperre „trifft Tourismus“

Die Klamm hat jährlich rund 220.000 Besucher - und ist damit das beliebteste Urlauberziel im Pongau. Dass so eine Attraktion eine ganze Saison ausfällt, „trifft natürlich den Tourismus sehr stark“, so Mitterer. „Die Liechtensteinklamm ist eine Attraktion, ein Naturschauspiel. Aber die Sicherheit der Besucher geht vor. Daher sind diese Maßnahmen zu treffen.“

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Klamm bleibt mehrere Monate gesperrt

Nach dem Felssturz am Samstag bleibt die Liechtensteinklamm mehrere Monate lang gesperrt - die komplette Saison.

Wie hoch die Kosten für die Arbeiten sein werden, darüber „gibt es noch keinen Überblick“, so Mitterer. „Wer das bezahlen wird, ist ganz klar: Die Stadtgemeinde St. Johann betreibt die Liechtensteinklamm. Das werden Kosten sein, die die Stadtgemeinde zu tragen hat.“ Am Sonntag war auch die Rede davon gewesen, gefährdete Teile des Besucherweges in Tunneln zu führen. Das werde „geprüft“, sagt der Bürgermeister. „Da sind wir momentan für alle Inputs oder alle Möglichkeiten offen.“