Viel Schnee im Hochgebirge: Appell an Wanderer

Bergwanderer sollten derzeit über 2.000 Metern Seehöhe besonders aufpassen. Dieser Aufruf kommt sowohl von der Bergrettung Salzburg als auch von der bayerischen Bergwacht. Es liege noch viel Schnee, der gefährlich werden kann.

Gerade am sommerlich heißen Mai-Wochenende müssen Wanderer im Hochgebirge aufpassen. Das geben sowohl die Bergretter in Salzburg als auch die Bergwacht-Helfer in Bayern zu bedenken. Zwar ist vom Tal aus gerade auf den Südhängen nicht mehr viel Schnee zu sehen. Doch das täuscht oft: Oberhalb von 2.000 Metern Seehöhe liegt noch viel.

Das bringt zwei Gefahren, sagt Klaus Wagenbichler aus Saalfelden, stellvertretender Landesleiter der Salzburger Bergrettung: „Es kühlt in der Nacht stark ab. Das bedeutet, dass in den Morgenstunden und schattseitig auch untertags die Schneedecke gefroren und sehr rutschig sein kann. Und wenn am Tag dann die starke Erwärmung eintritt, lockert sich die Oberfläche - es kann also ohne Weiteres im Steilgelände zu Nassschneerutschen kommen.“

Schneebedeckte Hänge auf dem Untersberg mit Blick auf Gipfelkreuz

BRK BGL/Bergwacht

Im Hochgebirge liegt noch viel Schnee - was manche Wanderer unterschätzen

„Ansonsten einfache Touren fordern mehr Können“

Dazu kommt noch, dass manche Bergwanderer nicht darauf eingerichtet sind, auf den Hochplateaus weite Strecken durch den Schnee zu stapfen. Erst in der Nacht auf Freitag waren Bergwachtleute aus Bayern stundenlang im Einsatz, um zwei Bergsteiger vom Steinernen Meer zu retten. Denn diese hatten im Schnee den Weg verloren und hatten sich verlaufen.

Gerade auf Hochplateaus wie dem Steinernen Meer, der Reiter Alpe oder am Untersberg sei die Lage für unerfahrene Bergsteiger schwierig, ergänzt Klaus Burger, Regionalleiter der Bergwacht-Region Chiemgau: „Ansonsten einfache Touren fordern mit dem vielen Schnee wesentlich mehr Kondition, Können und zusätzliche Kleidung und Ausrüstung fürs Hochgebirge.“