Austria: Sponsor springt ab, Spender gesucht

Der SV Austria Salzburg verliert nach einem geschmacklosen Banner seiner Fans einen Sponsor. Unmittelbar vor dem Aus stehe der Verein deshalb zwar nicht, betonte Obmann Alexander Hütter. Allerdings müssen schnell 150.000 Euro her - über eine Sammelaktion.

Am Montag wurde bekannt, dass die Austria mit sofortiger Wirkung einen seiner Sponsoren - einen Kaffeeautomatenherstelle - verliert. Grund dafür ist ein geschmackloses Banner, das die Austria-Fans bei der 0:5-Niederlage im Derby gegen den SV Grödig im Gästesektor des Grödiger Stadions entrollt hatten. Auf diesem Spruchband hatten die Austria-Fans Red Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz indirekt mit „Hinrichtung“ bedroht.

Ex-Sponsor lehnt „Extremismus“ entschieden ab

Der Sponsor begründete seinen sofortigen Ausstieg in einem Facebook-Posting damit, dass Sport ein verbindendes Element sei, das „sich durch friedlichen Wettbewerb und faires Verhalten auszeichnet.“ Explizite Drohungen gegen einzelne Menschen und Unternehmen würden dem sportlichen Grundgedanken widersprechen, heißt es weiter und dass der Sponsor „jegliche Form des Extremismus“ entschieden ablehne.

Sammelaktion soll 150.000 Euro bringen

Nach Zeitungsberichten soll die Austria jetzt unmittelbar vor dem finanziellen Aus stehen. Das stimme zwar so nicht, die Finanzlage sei aber ernst, bestätigte Noch-Obmann Alexander Hütter, der sein Amt demnächst zurücklegen wird: „Die Lage der Austria ist ernst, das ist sie aber bereits seit eineinhalb Jahren. Daraus wurde auch nie ein Hehl gemacht, und unsere Mitglieder wurden und werden laufend über den aktuellen Stand und die aktuellen Zahlen informiert.“

Es müssten nun schnell 150.000 Euro aufgetrieben werden. Über eine Sammelaktion unter den Mitgliedern soll das gelingen - mit dem Titel „gemeinsam schaffen“. Ziel ist nicht eine kurzfristige, sondern eine mittelfristige Sanierung, sagt Hütter: „Das brauchen wir, damit der Verein endlich wieder halbwegs sorgenfrei in die Zukunft blicken kann, und damit wir vor allem endlich wieder einmal ein Fußballspiel genießen können und uns nicht dauernd um wirtschaftliche Dinge sorgen machen müssen. Ich bin halbwegs zuversichtlich, dass die Austria-Familie diesen Kraftakt wieder einmal schafft.“

Nur wenige Tage Zeit

Es sei beeindruckend zu welcher Leistung und zu welchem Zusammenhalt die Mitglieder und Fans der Salzburger Austria fähig sind, ergänzt der Noch-Obmann.

Nicht bestätigen wollte Hütter auf ORF-Anfrage, dass die 150.000 Euro fix bis zum 31. Mai aufgetrieben werden müssen. Sollte die Summe erst am 5. oder am 10.Juni beisammen sein, dann wäre das auch kein großes Problem, so Alexander Hütter wörtlich.

Sportliche Sorgen vor Abstieg in Salzburger Liga

Neben den finanziellen Sorgen plagen den Regionalliga-Absteiger aber auch massive sportliche Probleme. Vor dem letzten Liga-Spiel am Samstag gegen Wörgl ist noch völlig offen, mit welchem Trainer und mit welcher Mannschaft die Austria kommende Saison nach dem Abstieg in die Salzburger Liga antreten wird.

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