Salzburger Studentenfilm in Cannes nominiert

Vier Filmstudenten der FH Salzburg haben am Dienstag einen großen Auftritt bei den Filmfestspielen in Cannes in Frankreich gehabt. Das Quartett war mit dem Kurzfilm „Tür zur Freiheit“ für einen Nachwuchspreis nominiert.

Von der Fachhochschule schafften es die vier Studenten direkt auf den roten Teppich an der Côte d’Azur - für die Studierenden des Studiengangs Multimedia Art wird damit ein Traum wahr.

Nachdem sie einen Filmpreis in Kalifornien gewonnen hatten, wurden sie jetzt eingeladen, ihren Kurzfilm „Tür zur Freiheit“ im American Pavilion in Cannes zu präsentieren, sagt Kameramann Patrick Kamalzadeh: „Dass wir als Filmstudenten, die erst seit drei Jahren Film studieren, zum Filmfestival nach Cannes dürfen, das ist wirklich das beste was uns passieren kann.“

Kurzfilm Tür zur Freiheit Filmstudenten Cannes

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Die vier Filmstudenten der FH Salzburg vor ihrem großen Auftritt in Cannes

Filmemacher von Flüchtlings-Geschichten inspiriert

Gedreht haben die Studenten ihren 20-minütigen Film im Flachgau und am Chiemsee. „Tür zur Freiheit“ handelt von einem Flüchtlingsjungen, der einen Weg aus einem Kriegsgebiet in ein sicheres Land sucht, sagt Regisseur Jeremias Bayerl: „Der ganze Film ist eine Hommage an Geschehnisse, die vor allem 2015 passiert sind. Zum Beispiel das Drama auf der A 4 mit den 71 toten Flüchtlingen, die in einem Lkw erstickt sind. Einfach Geschichten, die uns so inspiriert haben, wie das Bild von dem toten Flüchtlingskind, das am Strand angespült worden ist. Der Film ist gemacht worden im Andenken an die vielen toten Flüchtlinge.“

Kurzfilm Tür zur Freiheit Filmstudenten Cannes

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Der Flüchtlingsjunge macht sich alleine auf den Weg in die Freiheit

Regisseur: „Wollen mit dem Märchen Kritik üben“

Auf seiner Flucht muss der Junge verschiedene Hindernisse überwinden. Dabei helfen ihm magische Gegenstände, die ihm sein Vater beim Abschied mitgegeben hat. Die Filmstudenten aus Salzburg und Niederösterreich erzählen die Fluchtgeschichte als Märchen, sagt Bayerl: „Einerseits wollten wir mit dem Märchen sehr wohl Kritik üben, vor allem Kritik an Gedanken, die viele Leute über die Flüchtlinge gehabt haben. Beispielsweise, dass alle Flüchtlinge aus wirtschaftlichen Gründen flüchten oder alles ein Spaziergang ist. Dann haben wir uns gedacht: machen wir doch eine leichte und schöne Geschichte daraus. Wir haben das sehr spannend gefunden.“

Andererseits habe jedes Märchen eine Moral, sagt Regisseur Jeremias Bayerl: „Das war uns sehr wichtig, dass wir mit der Moral am Ende der Geschichte eine sehr ehrliche Kritik ausüben.“

Kurzfilm Tür zur Freiheit Filmstudenten Cannes

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Die jungen Filmemacher wurden von wahren Geschichten inspiriert

Mensch schlägt am Ende die rettende Tür zu

Am Ende des Films hat der Junge alle Hindernisse überwunden, doch jetzt ist keine übernatürliche Kraft, sondern ein Mensch, der ihm die rettende Tür zuschlägt und damit den Weg in die Freiheit verwehrt.

Der Beitrag der Filmstudenten war neben 16 anderen Filmen in einer Kategorie für Nachwuchs-Filmemacher nominiert.

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Salzburger Filmstudenten in Cannes

Vier Salzburger Studenten präsentieren ihren Kurzfilm „Tür zur Freiheit“ bei den prestigeträchtigen Filmfestspielen in Cannes.