Diskussion über Haftstrafen für Gaffer

Deutschland verschärft die Verwaltungsstrafen für Schaulustige, die bei Verkehrsunfällen die Einsatzkräfte behindern. Ihnen droht dort nun bis zu einem Jahr Haft. In Salzburg appellieren Retter noch an die Vernunft der Menschen.

Wer kennt das nicht: Auf der Autobahn kracht es, und schon Minuten später wird ein Stau gemeldet - wohlgemerkt auf der anderen Fahrbahnseite, verursacht durch Schaulustige, die langsam an der Unfallstelle vorbeifahren, um zu sehen was denn passiert ist.

Feuerwehren setzen auf Sichtschutz

Der kurze Blick auf das Unfallgeschehen reicht vielen aber schon längst nicht mehr. Immer wieder nehmen Unbeteiligte ihr Smartphone zur Hand machen Fotos oder sogar Videos und stellen sie auf Internet-Plattformen wie Facebook und Co.

Die Feuerwehren in Salzburg setzen deshalb auf Sichtschutz, vor allem wenn es Verletzte oder sogar Tote gibt, sagt Landesfeuerwehrkommandant Leopold Winter. Man arbeite auch sehr eng mit der Polizei zusammen. Die Beamten haben auf Basis des Sicherheitspolizeigesetzes die Möglichkeit ungebetene Zaungäste wegzuweisen. Das funktioniere auch sehr gut, sagt Winter.

Parteien in Österreich uneinig

Ob die Strafen für Schaulustige auch in Österreich verschärft werden müssen wird zur Zeit auch politisch heftig diskutiert. Während sich der Verkehrssprecher der SPÖ Anton Heinzl dafür ausspricht zeigt sich ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger skeptisch.

Die Salzburger Einsatzorganisationen von Rettung über Feuerwehr bis Polizei jedenfalls appellieren an die Vernunft und das Mitgefühl der Menschen.