Radexpresswege sollen Pendler locken

Mit kreuzungsfreien, direkten Radexpresswegen sollen mehr Pendler aus dem Salzburger Umland zum Umsteigen auf das Fahrrad motiviert werden. Das fordert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Die Stadtpolitik will darauf eingehen.

In den vergangenen zehn Jahren haben sich im Land Salzburg die mit dem Rad zurückgelegten Kilometer beinahe verdoppelt: 350 Kilometer fährt jeder Salzburger im Schnitt pro Jahr. 2005 waren es noch 180 Kilometer. Im Bundesländervergleich treten nur die Vorarlberger häufiger in die Pedale - 500 Kilometer legt dort im Schnitt jede Person auf dem Rad zurück.

„Luft nach oben“ im Vergleich zu Top-Fahrradstädten

Zieht man nur den Salzburger Stadtverkehr heran, werden 20 Prozent aller Fahrten mit dem Rad erledigt. Im Österreich-Vergleich ist das ein Spitzenwert, im Vergleich zu europäischen Top-Fahrradstädten wie Kopenhagen oder Münster ist aber noch „Luft nach oben“. Denn dort werden 45 bzw. 38 Prozent der Fahrten per Rad erledigt.

Deshalb sollten die Investitionen der letzten Jahre in das Salzburger Radwegenetz intensiviert werden, fordert Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich: „Für den Ballungsraum Salzburg wäre es beispielsweise ganz wichtig, sogenannte Radschnellwege umzusetzen. Das sind möglichst direkte, kreuzungsfreie Radverbindungen vom Umland in die Stadt. Das würde vielen Pendlerinnen und Pendlern den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad erleichtern.“

Schnellweg an Eisenbahn nach Freilassing geplant

Konkrete Planungen für einen solchen Radschnellweg gibt es auch schon - entlang der Eisenbahnstrecke vom Salzachkai zum Bahnhof Freilassing (Bayern): Dort soll der bereits bestehende Radweg in den nächsten Jahren noch ausgebaut und derzeit nötige Umwege beseitigt werden, betonten SPÖ und grüne Bürgerliste am Freitag.

Plan des geplanten Fahrrad Schnellwegs von Salzburg nach Freilassing

Werner Consult/openstreetmap.org

Der Expressweg entlang der Eisenbahn soll die Fahrt nach Freilassing deutlich schneller machen

Mit einer Radbrücke über die Westautobahn (A1) und mit einer eigenen Radbrücke über die Saalzach - jeweils parallel zur Eisenbahn - soll die Fahrtstrecke um eineinhalb auf 5,4 Kilometer verkürzt werden. Stadt-SPÖ-Klubobmann Bernhard Auinger und Bürgerlisten-Klubobmann Helmut Hüttinger präsentierten diesen Plan gemeinsam. Auch das Land Salzburg hat für das heurige Jahr drei Millionen Euro für zusätzliche Radwege budgetiert - so zum Beispiel an der Hochkönig Bundesstraße (B164) von Saalfelden (Pinzgau) nach Maria Alm.

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