Neues System gegen Krise bei Notärzten

Das Land verbessert nun – nach vielfacher Kritik - die notärztliche Versorgung im Lammertal (Tennengau). So übernehmen praktische Ärzte der Bergregion auch Nachtbereitschaften. Notärzte aus der Stadt helfen mit.

Diese Lösung kündigt nun Gesundheitsreferent und LHstv. Christian Stöckl (ÖVP) an. Bisher mussten bei nächtlichen Notfällen die Spezialisten aus der Stadt Salzburg anrücken – mit Fahrzeiten von bis zu einer Stunde und darüber - und bei Schlechtwetter manchmal noch längeren.

Als so genannte „First Responder“ - also erste Eingreifer - werden nun zehn Ärzte aus dem Lammertal eingesetzt. Sie werden – und in der Gruppe abwechselnd – parallel zum Rettungsdienst des Roten Kreuzes alarmiert. Das ist der neue nächtliche Bereitschaftsdienst mit Basis im Sonderkrankenhaus Abtenau. Dieses ist eigentlich eine Pflegestation für Schwerkranke und Sterbende mit 25 Betten.

160.000 Euro für neue Bereitschaften

Der stellvertretende Salzburger Regierungschef Christian Stöckl ist überzeugt, dass die Krise der notärztlichen Versorgung im Lammertal damit beendet sei: „Der Notarzt kommt weiterhin aus der Stadt Salzburg mit dem Rettungsfahrzeug oder mit dem Hubschrauber – je nach Wetter, Tages- oder Nachtzeit. Der jeweils diensthabende Arzt im Lammertal fährt ihm mit dem Patienten nach der Erstversorgung dann entgegen.“

Ursache für die Unterversorgung der letzten Monate und Jahre sei vor allem die Neuorganisation der ärztlichen Bereitschaftsdienste gewesen - ausgehandelt zwischen Ärztekammer und Krankenkasse, so Stöckl. In allen anderen Regionen Salzburgs bestehe dieses Problem nicht. Für das neue System im Lammertal investiere das Land Salzburg 160.000 Euro, um diese Einsätze zu finanzieren. Ab 1. Juni soll das Modell starten.