Einbruch in die Toni-Lenz-Hütte

Ein alpines Kriminalrätsel beschäftigt die Polizei. Wer hat vor kurzem in die Toni-Lenz-Hütte auf dem Untersberg bei Grödig (Flachgau) eingebrochen - direkt an der Staatsgrenze Bayerns zu Salzburg? Es gibt einen Sachschaden. Und der Täter trank zwei Flaschen Bier aus.

Oder war es eine durstige Täterin? Mehrere Täter? Wanderer? Kletterer? Polizeibergführer Michael Hallinger aus Berchtesgaden ist mit den Recherchen befasst. Er wird in den nächsten Tagen in der Toni-Lenz-Hütte, die in den Sommermonaten von besonders vielen Salzburgern frequentiert wird, noch mögliche Spuren sichern. Die Hütte ist nach der Winterpause derzeit noch nicht bewirtschaftet. DNA und Fingerabdrücke könnten vielleicht noch da sein, sagte Hallinger am Montag dem ORF auf Anfrage: „Aber das ist bei Einbrüchen immer schwierig.“

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Kommt bei den Ermittlungen auch der Polizeihubschrauber aus München zum Einsatz? Nein, auf keinen Fall, so der Bergspezialist der oberbayerischen Exekutive, der auch privat als hervorragender Alpinist bekannt ist: „Das schaffen wir gerade noch zu Fuß da hinauf.“

Der Sachschaden an bzw. in dem Gebäude beträgt laut einer ersten Schätzung mehrere hundert Euro.

Wanderer sah Hütte noch unversehrt

Der Tatzeitraum konnte auf die vergangene Woche eingegrenzt werden. In den Berchtesgadener Alpen, zu denen der Untersberg im Grenzland gehört, sind nach den Sturmtiefs der letzten Zeit noch kaum Wanderer unterwegs. In der Region sind auch keine Skitouren in dieser Seehöhe mehr möglich. Das geht in Stadtnähe von Salzburg und Berchtesgaden nur noch weiter oben, etwa im Watzmann-, Hundstod- und Hochkaltergebiet. Jedenfalls soll ein einsamer Wanderer vor mehr als einer Woche die Toni-Lenz-Hütte noch fest verschlossen und intakt vorgefunden haben. In den Tagen danach wurde das Schloss dann aufgebrochen.

Polizei sucht weitere Zeugen

Auch eine Wasserleitung sei verbogen worden, so Polizeibergführer Hallinger: „Dadurch gab es einen Wasserschaden.“ Die Toni-Lenz-Hütte ist auch bei Wanderern, Bergsteigern und Kletterern aus Salzburg sehr beliebt, weil die Wege in ihrer Umgebung das Netz auf dem österreichischen Teil des Untersberges perfekt ergänzen – so auch die Route über die Mittagsscharte zum Salzburger Hochthron.

Die Polizei im Berchtesgadener Land ersucht nun mögliche Zeugen um Hinweise. Telefon: +49-8652-94670.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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