Sportvereine: Zu wenig Mittel für Profi-Strukturen

56 Fachverbände und rund 1.000 Sportvereine gibt es im Land Salzburg - doch viele haben zu wenig Mittel für einen professionellen Betrieb. Die zuständige Landesrätin tut sich auch schwer, mehr Geld für den Sport loszueisen.

Über Olympiasiege, Weltcuperfolge und Weltmeistertitel von Salzburger Sportlern wird regelmäßig gejubelt - vor allem im Skisport, aber vereinzelt auch in Randsportarten wie zum Beispiel von Karatekämpferin Alisa Buchinger. Doch bei der Basisarbeit fehlt es oft an Mitteln. Zwar haben die rund 1.000 Sportvereine im Land rund 140.000 Mitglieder. Doch das Sportbudget des Landes ist mit rund 5,5 Millionen Euro vergleichsweise klein - es muss ja auf alle diese Vereine und Verbände aufgeteilt werden.

Capoeira Trainer mit Kindern bei Präsentation im Park

ORF

Am Samstag präsentierten sich viele Sportvereine beim „Tag des Sports“ in Salzburg - Ressourcenprobleme haben aber viele von ihnen

„Mangel an Hallenzeiten und Trainern“

Die Folge für die Vereine sind fehlende Infrastruktur und organisatorische Probleme. Davon kann zum Beispiel Volleyball-Landesverbandstrainer Andreas Strauß ein Lied singen: „Die Schwierigkeit besteht hauptsächlich darin, dass es oft an Hallenzeiten und an den Trainern mangelt. Wenn das vorhanden ist, ist es meist relativ leicht, die Jugendlichen zu motivieren. Ich sehe das immer wieder, weil ich in vielen Volksschulen unterwegs bin und dort die Begeisterung schon relativ groß ist. In zwei Doppelstunden haben wir schon immer wieder die Nachfragen gehabt: Wo kann ich weiterspielen? Aber wenn du die Möglichkeit nicht hast, weil zu wenige Vereine oder zu wenig Hallenzeiten da sind, dann ist es natürlich schwierig für die Jugendlichen, dort dann weiter ihren Weg zu machen.“

Auch Leichtathletik-Landestrainerin Olivia Raffelsberger wünscht sich eine Professionalisierung im Sportbetrieb: „Wir leben in der Leichtathletik natürlich davon, dass uns das Ehrenamt tatkräftig unterstützt. Das ist keine Selbstverständlichkeit - aber so lebt leider derzeit der Sport in Österreich. Zielführend wäre natürlich der Weg weg vom Ehrenamt hin zu professionellen Strukturen.“

„Tag des Sports“ im Kurgarten

Salzburgs Sportvereine kämpfen oft mit Ressourcenschwierigkeiten. Das war Thema beim Salzburger „Tag des Sports“ am Samstag.

Landesrätin will mehr herausholen

Der Anteil des Sports am Landesbudget beträgt gerade einmal 0,18 Prozent. Von 100 ausgegebenen Euro gehen also nicht einmal 20 Cent an Sportvereine und -verbände. Der Wunsch nach Erhöhung ist da - aber in Konkurrenz mit anderen Ressorts ein fast aussichtloser Kampf: „In meiner Zeit ist das Sportbudget leicht angehoben worden“, sagt Sportlandesrätin Martina Berthold (Grüne). „Wir sind noch nicht am Ende, das ist mir klar. Aber ich kämpfe dafür, dass wir wirklich mehr Projekte machen können und die Sportvereine und -verbände auch nachhaltiger unterstützen können.“

Konkrete Summen, die sie für den Sport herausholen will, wollte Berthold aber nicht nennen: „Ich will jetzt nicht die einzelnen Ressortbereiche gegeneinander ausspielen. Aber es soll definitiv mehr werden, damit wir die Vereine und Verbände mehr unterstützen können.“

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