Elf Schuldsprüche im Amazon-Prozess

Mit elf Schuldsprüchen hat am Landesgericht in Salzburg der Prozess um Geldwäsche über die Handelsplattform Amazon Marketplace geendet. Weil die Angeklagten länger in U-Haft saßen, als die Urteile ausfielen, wurden sie am Mittwoch entlassen.

Die elf vor Gericht stehenden Rumänen wurden im Sinne der Anklage schuldig gesprochen, sagt Gerichtssprecher Peter Egger der Austria Presse Agentur. Die Haftstrafen in der Dauer von 18 Monaten bedingt bis zu 20 Monaten teilbedingt, sind bereits rechtskräftig. Der unbedingte Teil der Strafe betrug im „härtesten“ Fall fünf Monate. Weil die Angeklagten zum Teil aber deutlich länger in U-Haft saßen, wurden sie nach den Schuldsprüchen wieder in Freiheit entlassen.

Prozess schneller als erwartet abgeschlossen

Der am Dienstag begonnene Prozess war ursprünglich bis in die kommende Woche hinein anberaumt. Die angeklagten Rumänen - zehn Männer und eine Frau im Alter von 20 bis 39 Jahren - sollen als Mitglieder einer kriminellen Vereinigung über die Internetplattform Amazon Marketplace billige Waren angeboten, das Geld kassiert, den Käufern die Bestellungen aber nicht ausgefolgt haben.

339 Opfer um 172.000 Euro geprellt

Laut Anklage gab es 339 Opfer in 15 Ländern, der Gesamtschaden betrug rund 172.000 Euro. Alleine in Österreich sollen 55 Käufer auf die kriminelle Machenschaften der mutmaßlichen Bande hereingefallen sein. Die Beschuldigten sollen laut Anklage bei mehreren Banken mittels „unrichtiger Wohnsitzanmeldungen“ im Inland Konten eröffnet und die Überweisungsbeträge der Käufer zeitnah behoben haben. Der Großteil der Angeklagten hatte sich zum Auftakt des Verfahrens nicht geständig gezeigt.

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