Lehrling gemobbt: Arbeiterkammer interveniert

Ein Lehrling aus Salzburg soll von Kollegen gedemütigt und gemobbt worden sein. Nach Interventionen der Arbeiterkammer (AK) wurde der junge Mann bis zum Ende der Lehrzeit freigestellt. Seinen Abschluss konnte er trotzdem machen.

Monatelang soll der Lehrling von Arbeitskollegen gemobbt, angefeindet, schikaniert und diskriminiert worden sein. Außerdem seien Übergriffe auch gefilmt und über das Internet verbreitet worden, so die Arbeiterkammer.

Schließlich wurde es dem Mobbing-Opfer zu viel. Er wandte sich an die Beratung der AK. Als diese bei der Firma intervenierte, habe die Firmenleitung die Freistellung des Lehrlings bis zum Ende der Lehrzeit angeboten. Die Lehre hätte noch zwei Monate gedauert. Das Mobbing-Opfer habe außerdem eine Entschädigung von 2.700 Euro erhalten. Den Lehrabschluss konnte der junge Mann trotzdem machen.

AK: Psychische Folgen nicht ausgeschlossen

Dennoch bleibe ein schaler Beigeschmack, heißt es von der Arbeiterkammer. Wie sich diese Vorfälle auf die Entwicklung des Betroffenen auswirken, das sei nicht absehbar. Damit sich solche Vorfälle im betreffenden Unternehmen nicht wiederholen, werde der Betrieb bei einem so genannten „Lehrlingscoaching“ teilnehmen, wo Lehrlinge und Betriebe beraten und begleitet werden.

Insgesamt hat die Jugend- und Lehrlingsberatung der Arbeiterkammer Salzburg nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 100 Mal interveniert und für Betroffene rund 85.000 Euro Entschädigungen erstritten.

Link:

Mobbing: Jugendanwalt will zentrale Anlaufstelle (salzburg.ORF.at; 23.4.2017)