ÖH befürchtet Ende von freiem Studienzugang

Studien-Zugangsbeschränkungen könnten ab dem Wintersemester auch die Uni-Salzburg betreffen. Das Wissenschaftsministerium hat ein neues Uni-Finanzierungs-Modell angekündigt, das auch Eignungstests vorsieht.

Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) befürchtet durch die Einführung von Zugangsbeschränkungen den Anfang vom Ende des freien Universitäts-Zugangs in Österreich. Betroffen sind all jene Studienrichtungen, die besonders beliebt, und damit überfüllt sind.

Hörsaal voller Studenten (Studierender) an der Universität Salzburg

ORF

Betroffen sind besonders beliebte und „überlaufene“ Studienrichtungen

Die Uni-Salzburg hat dieses System bereits 2005 für die Fächer Psychologie und Kommunikationswissenschaften eingeführt. Alle anderen Studienrichtungen bräuchten so eine Beschränkung eigentlich nicht, sagt Vizerektor Erich Müller - kommen wird sie aber wahrscheinlich trotzdem: „Es wird mit großer Wahrscheinlichkeit zusätzlich zu jenen Aufnahmeverfahren die wir schon haben, die Rechtswissenschaften betreffen, weil es hier wahrscheinlich eine österreichweite Regelung geben wird müssen; und es wird mit ebenso großer Wahrscheinlichkeit die Erziehungswissenschaften betreffen“. Dass es auch weitere Fächer trifft, hält der Vizerektor für unwahrscheinlich.

Hochschülerschaft gegen Zugangsbeschränkungen

Die ÖH Salzburg spricht sich sehr deutlich gegen diese Form der Limitierung aus, sagt Peter Engel: „Zugangsbeschränkungen waren noch nie ein probates Mittel, weil wir damit nicht immer feststellen können wer wirklich Interesse für ein Studium hat oder dafür geeignet ist. Die Eignung kann sich auch erst während des Studiums entwickeln“, heißt es seitens der ÖH.

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Freier Hochschulzugang wackelt:

Auch in Salzburg werden für weitere Studienrichtungen Eignungstests eingeführt. Betroffen sind davon besonders gefragte Studiengänge.

Eignungstests und Zulassungsprüfungen gibt es neuerdings auch österreichweit bei allen Lehramtsstudien. In Salzburg hat man sich allerdings für eine moderate Form entschieden: Seit erstem April können jene, die auf Lehramt studieren wollen, Online einen Eignungstest absolvieren. Wer den online-Eignungstest absolviert, wird zugelassen, nur wer den Test verweigert wird ausgeschlossen.

Bis August haben die potentiellen Studierenden dafür Zeit, sagt Vizerektor Müller: „Da geht es primär darum, dass die Studierenden selbstreflektierend noch einmal darüber nachdenken, ob das wirklich ihr künftiger Beruf sein soll. Es wird aber nicht dazu dienen, dass wir Studierende die Lehrerinnen und Lehrer werden wollen, ausschließen, das kommt nicht in Frage“.