Wanderin in See abgestürzt - tot

Beim Königssee ist Samstag eine Wanderin ums Leben gekommen. Die Münchnerin rutschte im glitschigen Steilgelände aus und stürzte im Uferbereich in den See. Experten warnen Wanderer vor schwierigen Bedingungen im Bergland.

Münchnerin bei Absturz in den Königssee gestorben

Rotes Kreuz Berchtesgadener Land

Besatzung von „Christoph 14“ aus Traunstein bei der Bergung der Verunglückten

Laut Einsatzkräften wollte die 53-jährige Frau offenbar eine Abkürzung nehmen und verunglückte auf nassem, teils von Neuschnee bedecktem Laub. Sie befand sich auf dem Steig unweit der österreichischen Staatsgrenze und des Steinernen Meeres.

Die Route führt im südöstlichsten Oberbayern vom Funtensee über die so genannte Saugasse zum Königssee und zur Halbinsel bei St. Bartholomä - zum Talbereich vor der Watzmann-Ostwand. Andere Wanderer sahen den Absturz - der über ca. 80 Höhenmeter durch eine steile Rinne verlief. Sie alarmierten die Bergretter des Berchtesgadener Landes.

Schwerste Verletzungen

Das Team von Bergwacht, Wasserwacht und des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ konnte nichts mehr für die Münchnerin tun. Diese war allein unterwegs, wie sich bei Recherchen der Retter herausstellte. Sie erlitt schwere Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen und war auf der Stelle tot. Der Leichnam trieb im Wasser, als die Helfer eintrafen.

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Die Zeugen wurden vom Kriseninterventionsteam der bayerischen Bergwacht betreut. Ein Bergführer der Berchtesgadener Polizei und ein weiterer Polizist nahmen die Ermittlungen zum Unfallhergang auf.

Sprecher der Einsatzkräfte warnt

„Ende April sind schon viele Urlauber in der Region, die in den Bergen wandern wollen, vom kalten Wetter überrascht werden, dann aber trotzdem zu Touren starten. Der späte Wintereinbruch mit unerwartet viel Schnee freut zwar noch viele Skitourengeher und ermöglicht nochmals Abfahrten bis ins Tal. Andererseits sind Sommerwanderer ohne Winterausrüstung besonderen Gefahren ausgesetzt. Es ist rutschig, es drohen Lawinen und Steinschlag. Der teils noch tiefe Schnee fordert wesentlich mehr Kondition und zusätzliche Kleidung“, sagt Markus Leitner, Sprecher des Roten Kreuzes und der Bergwacht.

Gefährliche Bedingungen für Wanderer

Erst Donnerstag mussten Bergretter im Grenzgebiet zu Salzburg einen völlig erschöpften 22-jährigen Urlauber vom Zwiesel bei Bad Reichenhall holen. Der junge Mann war bei fast 75 Zentimetern Neuschnee und erheblicher Lawinengefahr bis ans Ende seiner Kräfte zu einer Alm gespurt. Er war unterkühlt und stark erschöpft, konnte nicht mehr weiter.

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