„Liebespflanze“ aus Hawaii blüht erstmals

Botaniker haben in Salzburg eine baumartige Pflanze aus Hawaii zum Blühen gebracht, die sonst nur dort vorkommt. Ein Forscher der Uni brachte ein paar Samen der „Ohia Lehua“ vor drei Jahren aus der Inselwelt des Pazifik mit nach Hause.

Eigentlich ist es eine „Metrosideros polymorpha“, wie diese Pflanze in der lateinischen Fachsprache heißt – eine Art Baum bzw. Bäumchen. Insgesamt 150 Samen hat der Salzburger Botaniker Robert Junker aus Hawaii mitgebracht. Dort ist die „Ohia Lehua“ sehr beliebt.

Göttersage um Liebe und Eifersucht

Viele traditionelle Mythen ranken sich um sie, sagt der Fachmann: „Pele ist die Göttin von Anfang und Ende auf Hawaii. Sie war verliebt in den jungen Krieger Ohia. Der war allerdings schon versprochen an die schöne Lehua.

Pflanze aus Hawaii in Salzburg

ORF

Und dann war die Pele wütend, weil Ohia sie zurückgewiesen hat. Der wurde dann in einen knorrigen, alten Baum verwandelt. Die anderen Götter hatten dann Mitleid und verwandelten ihn in diese schöne Blüte, dass die beiden immer vereinigt sind.“

Wie läuft die Bestäubung?

„Ohia Lehua“ war überhaupt eine der ersten Pflanzen, die auf den einsamen Vulkaninseln mitten im Meer gewachsen ist. Früher wurde sie von Vögeln bestäubt, nun von Honigbienen. Genau das soll auch in Salzburg nun näher untersucht werden, so Junker: „Die Frage ist, ob sich die Blüte in Gestalt und Duft an die Bienenbestäubung anpasst. Dafür haben wir in Hawaii genaue Daten gesammelt. Wir überprüfen unsere Hypothese auch mit Bienen aus Salzburg.“

Gewächse aus vielen Erdteilen an der Uni

Dass es gelungen ist, sie auch in Salzburg zum Blühen zu bringen, sei schon eine kleine Sensation, betont der Experte: „Ich habe jetzt zwei bis drei Jahre darauf gedauert, bis es blühte. Nun bin ich sehr glücklich.“

„Ohia Lehua“ ist nicht das einzige exotische Gewächs im Botanischen Garten der Uni Salzburg. Hier finden sich Pflanzen aus vielen Teilen der Erde: Indien, Malaysia, Ecuador … Von vielen Orten werden Pflanzen mitgenommen und in Salzburg zum Blühen gebracht. Für die Forschung sei das „unbezahlbar“, heißt es.

Große Barrieren in Neuseeland etc.

In anderen Weltregionen sieht man die Thematik anders. Zum Beispiel schotten Australien und Neuseeland ihre Öko-Systeme bestmöglich gegen den Import fremder Pflanzen und Tiere ab, weil einheimische Arten dadurch gefährdet werden könnten, wie es heißt. Ein solcher Transfer wie aus Hawaii nach Salzburg wäre dort kaum denkbar bzw. würde sogar behördlich verfolgt.