Mehr als 300 neue Jäger seit 2016

Immer mehr interessieren sich für die Jagd. 2016 haben mehr als 300 Salzburger die Prüfung abgelegt. Andererseits wird Jagd immer mehr zum Reizthema. Vor allem Tierschützer protestieren heftig. Ein ORF-Film zeigt die Spannungen.

Jagd bedeutet nach einer allgemein gültigen Definition das „Aufsuchen, Nachstellen, Fangen und Töten von wilden und jagdbaren Tieren“. Und das werfen viele Tierschützer den Jägern vor. Sie behaupten, dass diese zum Spaß töten. Die Jägerschaft argumentiert, dass Wild zum Schutz der Wälder erlegt werden müsse. Dazu werde mit dem Fleisch ein regionales, gesundes Lebensmittel gewonnen.

Jäger mit Gewehr und erlegtem Wildschwein

Stefan Müller

Harte Debatten, Befürworter, Gegner

Besonders kritisiert wird von Tierschützern die Jagd auf Wildschweine in der Antheringer Au. Das geschehe alles nach den Prinzipien der „Waidgerechtigkeit“, argumentiert der Jäger und Revierbesitzer Max Mayr-Melnhof: „Jedes Stück, das im Wald lebt, ist so wie wir ein Geschöpf Gottes. Wir müssen uns bewusst sein, wann und wie wir das entnehmen.“

Sendungshinweis

„Österreich Bild“, 23.4.2017, 18.25 Uhr, ORF 2

Wildbret wird auch auf einem Bauernmarkt in Glanegg verkauft und ist dort bei Kunden heiß begehrt, wie der Münchner Erhard Reinthaler schildert: „Das gibt es nur einmal im Jahr und das Beste. Wir müssen unsere ganze Familie damit versorgen.“

Proteste gegen Gatterjagd

Tierschützer protestieren immer wieder gegen den Verkauf dieser Wildprodukte, so auch Georg Prinz vom Verein gegen Tierfabriken: „Das werden die toten Wildschweine verkauft, die in seinem Gatter ums Leben kommen. Es ist kein echtes Wildbret sondern Tiere aus einer Umzäunung, die hier verkauft werden.“

Sogar der Diakon Reinhold Netz aus dem benachbarten Bayern kommt gerne nach Salzburg zur Gamsjagd auf dem Untersberg. Und er findet in seinen Gottesdiensten sehr wohl Argumente für die Jagd zur Fleischbeschaffung: „Leben ist auf der Welt nicht ohne Tod machbar. Schon in der Genesis heißt es, wir dürfen von all dem Getier auf der Erde essen.“

Trophäenjagd auch von Naturschützern akzeptiert

Für viel Kritik bei Tierschützern sorgen auch Jagdreisen von Europäern nach Afrika und in andere Kontinente. Doch ausgerechnet Naturschutzorganisationen und Wildbiologen können dieser Trophäenjagd sogar viel Positives abgewinnen - nämlich als Beitrag zum Artenschutz und für Einnahmen zugunsten der lokalen und regionalen Bevölkerung in armen und strukturschwachen Regionen der Erde.

Mehr dazu im Fernsehen – das Österreichbild „Jagdfieber in Salzburg“ von Gestalerin Ulli Wolf. Sonntagabend, 23. April 2017, um 18.25 Uhr in ORF 2.

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