Tätowierer bei Jugendlichen vorsichtig

Tätowierungen sind längst salonfähig geworden - auch bei Jugendlichen. Dennoch sind viele Tätowierer vorsichtig wenn es um junge Kunden geht. Selbst dann wenn Eltern ihr Einverständnis erklären.

Obwohl Tätowierungen heutzutage weit weniger verpönt sind als früher, haben Eltern nicht immer Freude mit den Tattoo-Wünschen der eigenen Kinder. Eine Situation die häufig zu Konflikten führt, denn unter 18 Jahren, ist das Einverständnis der Eltern Voraussetzung für eine Tätowierung.

Aber auch wenn die Einverständniserklärung unterzeichnet wurde, sind viele Tätowierer zurückhaltend, was die Wünsche der jungen Kunden betrifft. Der Salzburger Tätowierer Mickey Edtinger war einer der Aussteller der Tattoo-Messe am Wochenende. Auch zu ihm kommen immer wieder Jugendliche mit dem „dringenden“ Wunsch nach einem Tattoo.

Tätowierungen

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Intensive Beratung bei Jugendlichen absolutes Muss

Vor allem bei Jugendlichen nimmt sich Edtinger - trotz Einverständniserklärung der Eltern - viel Zeit für die Beratung: „Das ist ein absolutes Muss, wir nehmen uns sehr viel Zeit um auf die Personen einzugehen. Und wir beraten die Jugendlichen, und sagen was gut oder nicht gut ist“. Oft raten die Tätowierer auch dazu, bestimmte Wünsche noch einmal zu überdenken.

Bestimmte Motive sind für den Tätowierer absolut Tabu: „Es gibt Themen und Stellen die ich nie tätowieren würde. Zum Beispiel politisch nicht korrekte oder ausländerfeindliche Motive. Auch vor gut sichtbaren Stellen, wie Gesicht, Hals oder Unterarmen raten wir ab, bevor die Jugendlichen in einen Beruf eintreten. Denn dadurch könnte die Jobsuche erschwert werden“.

Tätowierer sollen später Reue vorbeugen

Diese Haltung schärft der professionelle Tätowierer auch seinen Mitarbeitern ein. Es gehöre zum Berufsethos nicht nur ans Geld zu denken, sondern auch auf das Wohl der Kunden zu schauen, die im jugendlichen Leichtsinn oft auf die Folgen der Tätowierungen vergessen: „Ich weiß selber wie ich mit 16 oder 17 war. Wenn ich damals alles gemacht hätte worüber ich dachte, dass es cool ist, weiß ich nicht wo ich jetzt wäre. Irgendwann ist der Jugendliche froh, dass der Tätowierer von gewissen Dingen abgeraten hat“, ist Edtinger überzeugt.