Schauspielhaus Salzburg: „Ganz nah dran“

Das Schauspielhaus Salzburg präsentierte am Donnerstag seinen Spielplan 2017/18. Unter dem Motto „Ganz nah dran“ stehen Uraufführungen und Klassiker auf dem Programm. Zentrales Projekt ist die Inszenierung des Stücks „Srebrenica“.

Für die Uraufführung des Stücks wird das gesamte Produktionsteam selbst an den Ort des Massakers reisen um sich mit einem Überlebenden zu treffen. Hasan Nuhanovic, einziger überlebender seiner Familie, erhob 2010 erfolgreich Anklage gegen die Niederlande, weil deren Blauhelmsoldaten das Massaker nicht verhindern konnten. Er dient dem Team als Gesprächspartner.

Produktionsteam reist nach Bosnien Herzegowina

„Da gehen wir als Theater selber ganz nah ran“, erläutert Robert Pienz, der künstlerische Leiter des Hauses. Das Thema sei umso aktueller, weil heuer das Urteil über Ex-General Ratko Mladic vor dem UN-Tribunal erwartet werde, sagt Pienz. Als Textbasis für das Stück dienen Aufzeichnungen über die Flucht der Familie. Alles andere – auch die Klagen vor internationalen Gerichten - recherchiert das Team selbst. Unterstützt wird das Recherche-Projekt von der Organisation Bauern helfen Bauern, die Regie übernimmt Peter Arp. Die Uraufführung ist für den 24. März 2018 geplant.

Eine weitere Uraufführung widmet sich der Entstehungsgeschichte des „Moulin Rouge“. Pienz stellt einen Abend mit französischen Chansons, Akrobatik und Tanz in Aussicht, der sich mit „der Geburtsstunde der Moderne“ auseinandersetzen soll, so der Intendant.

Bekanntes und Neues auf dem Spielplan

Eröffnet wird die Saison 2017/18 im Studio des Schauspielhauses mit der österreichischen Erstaufführung von „Illusionen einer Ehe“, vom französischen Komödienautor Eric Assous. Zu den bekanntesten Stoffen der Spielzeit gehört Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“. Auch österreichische Autoren stehen auf dem Programm. Ödön von Horvaths lange Zeit verschollenes Stück „Niemand“ ist ebenso wie Felix Mitterers „Jägerstätter“ Teil des präsentierten Spielplans. Mit „Charleys Tante“ und „Frau Müller muss weg“ stehen außerdem zwei Komödien auf dem Spielplan.

Auch junges Publikum soll angesprochen werden

Für das junge Publikum inszeniert das Schauspielhaus Salzburg George Orwells „1984“, Michael Endes „Die unendliche Geschichte“ und Erich Kästners „Emil und die Detektive“.

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