Elternprotest gegen Abschaffung der Horte

Die geplante Abschaffung der Horte in der Stadt Salzburg führt jetzt zu einem Elternprotest. Beinahe 2.000 Unterschriften haben Elternvertreterinnen in der Stadt bisher gesammelt. Auch aus mehreren Gemeinderatsparteien kommt Kritik.

Die zuständige Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ) plant, die Horte in der Stadt Salzburg abzuschaffen. Künftig soll die Stadt nur mehr eine Art der Nachmittagsbetreuung bezahlen. In den Horteinrichtungen formierte sich gegen diese Pläne großer Widerstand. Viele Eltern sehen ihre Kinder in Horten besser aufgehoben als in der schulischen Nachmittagsbetreuung. Das ist zumindest die Meinung der beinahe 2.000 Personen, die bisher die Petition gegen die Abschaffung der Horte unterschrieben haben.

Eltern schätzen Flexibilität der Horte

Für Julia Schweiger, Elternvertreterin im Hort Josefiau und Initiatorin der Aktion, geht es vor allem um eine Betreuung, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Familien ausgerichtet ist. So sei das Essen in den Horten frisch gekocht, während bei der Betreuung in der Schule meist aufgewärmte Tiefkühlkost serviert werde. Zudem sei es in Horten auch möglich, Kinder teilweise schon vor Schulbeginn in die Einrichtung zu bringen. Eine Abholung sei laut Schweiger ab dem Mittagessen praktisch jederzeit möglich.

„In Horten gibt es sehr viel Flexibilität, die individuell von den Eltern in Anspruch genommen werden darf. Die Nachmittagsbetreuung in der Schule ist leider ein starres System. Hier ist die Betreuungsmöglichkeit bis 16.00 bzw. 17.00 Uhr gegeben, man darf die Kinder aber nicht früher herausholen“, sagte Elternvertreterin Schweiger.

Hagenauer will mit Nachmittagsbetreuung sparen

Die zuständige Vizebürgermeisterin Hagenauer lässt sich von den Einwänden der Elternvertreter nicht beeindrucken. Sie will ab 2018 die Horte in der Stadt Salzburg schrittweise durch schulische Nachmittagsbetreuung ersetzen. Dafür sollen vor allem anstehende Schulsanierungen wie in Maxglan oder Lehen genutzt werden. „Im Zuge dessen werden wir uns die Horte anschauen und entsprechend adaptieren“, sagte Hagenauer.

Derzeit bezahlt die Stadt gleichzeitig das Hortsystem und die schulische Nachmittagsbetreuung. Beide Betreuungsangebote parallel zu betreiben, sei in Zukunft aber nicht sinnvoll - das sei auch Auftrag des städtischen Kontrollamts, argumentiert Hagenauer.

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