Kälte bereitet vielen Bauern Sorgen

Die jüngsten Wetterkapriolen mit der Rückkehr von Kälte und sogar Frost bereiten Obst- und Gemüsebauern Sorgen. Weil der März so warm war, haben viele Pflanzen früh ausgetrieben und könnten durch den Temperatursturz Schaden nehmen.

Überall in der Gemüsebauregion in Wals bot sich am Dienstag das gleiche Bild - die Bauern versuchten, durch Zudecken ihre empfindlichen Pflanzen vor der Kälte zu schützen.

Gemüsebauer schützt Pflanzen mit Vlies

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Mit einem Vlies werden die Pflanzen vor Kälte geschützt

„Wir bedecken die Pflanzen mit einem Vlies. Es geht darum, dass sie nicht austrocknen. Denn wenn sie das tut, dann friert sie und dann platzt die Zelle. Und mit dem Vlies kann man doch ein paar Minusgrade von der Pflanze abhalten“, erläutert Johann Feldinger, Gemüsebauer aus Wals (Flachgau).

Kartoffelplanzen kälteempfindlicher

Salat- und Kohlpflanzen bleiben zum Abhärten noch im Freien und werden erst bei richtigem Frost zugedeckt. Kartoffelpflanzen sind hingegen weit empfindlicher, was Kälte betrifft, betont Feldinger. „Die sind bei uns jetzt schon in einem Stadium, wo es heikel wird. Solange nur die Blätter etwas beschädigt sind, dann ist es nicht mehr als ein sichtbarer Schaden. Doch wenn einmal der Stengel abgefroren ist, dann fehlt es schon wesentlich weiter.“

Kartoffelpflanzen

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Kartoffelpflanzen sind kälteempfindlich

Wenn zum Wochenende hin - wie prognostiziert - tatsächlich Temperaturen bis zu minus sieben Grad eintreten, will man sich mit der Frostberegnung, einer Methode aus dem Weinbau, behelfen. Dabei wird Wasser versprüht, gefriert und überzieht die Pflanzen mit einer Eisschicht und schützt sie dadurch wie ein Panzer. Bei den empfindlichen Erdbeerpflanzen nützt das jedoch nichts, sagt die Geschäftsführerin der „Salzburger Gärtner“, Pauline Trausnitz. „Die treiben zwar wieder durch und bilden eine neue Blüte. Aber die Kraft in der Pflanze ist einfach minimiert, weil sie schon einmal geblüht hat. Und so hat sie dann viel weniger Ertrag.“

Obstbäume durch Kälte besonders gefährdet

Obstbäume, die bereits in Vollblüte stehen - dies ist vor allem in der Landeshauptstadt und ihrer näheren Umgebung der Fall - sind durch die plötzliche Kälteperiode besonders gefährdet. Knospen haben zwar noch eine Überlebenschance, bei komplett geöffneten Blüten genügen jedoch bereits minus zwei Grad, um sie absterben zu lassen, sagt der Landesobmann für den Obstbau in Salzburg, Johann Wesenauer.

blühender Obstbaum

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Besonders gefährdet sind Obstbäume, die bereits blühen

„Eine Blüte, die aufgrund der Temperatur abstirbt und von der Pflanze abgestoßen wird, macht natürlich keine Frucht. Es wird nicht jede Blüte erfrieren und es kommt immer auf die Tiefe der Temperatur an. Aber wer die Möglichkeit hat, kleine Bäume zu schützen, der sollte sie in den nächsten Tagen schützen - mit Planen, Folien, Vliese und alles, was man sonst zur Verfügung hat - zur Not auch mit einem Leintuch.“

Bei Grünfutter noch keine Probleme

Gelassen geben sich die Landwirte hingegen, was das Grünfutter betrifft. Problematisch wäre erst ein Kälteeinbruch im Mai, sagt dazu der Obmann der Bezirksbauernkammer Flachgau, Johann Frenkenberger. „Es gibt ja die berühmten Eisheiligen zwischen 12. und 15. Mai. Wenn um diese Zeit ein Frost eintritt, dann wird das Futter faul und hat schlechte Qualität. Aber wenn das Mitte April passiert, dann sind bei der Futterqualität noch keine Einbußen zu befürchten.“

Zudem haben die Landwirte auch noch ausreichend Futterreserven für den Fall, dass sie das Vieh wetterbedingt für ein bis zwei Wochen nicht auf die Weide treiben können.

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Kälte bereitet Obstbauern Sorgen

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