Bubendorfer auf Krücken unterwegs

Nach seinem Absturz in den Dolomiten ist der Salzburger Kletterer Thomas Bubendorfer auf Krücken wieder unterwegs und erobert sich sein Sportlerleben zurück. Dem ORF hat er Donnerstag ein Exklusivinterview gegeben.

Der 54-jährige aus St. Johann (Pongau) bzw. Monaco wurde schon vor einiger Zeit aus dem Spital entlassen. Nun kam er zur ärztlichen Nachsorge wieder in die Stadt Salzburg.

Bildergalerie vom ORF-Interview:

„Nur eine Rippe ist bei mir nicht gebrochen. Alle anderen sind bzw. waren kaputt. Das tut natürlich noch immer weh beim Liegen oder Aufrichten. Aber es wird sicher besser werden. Und der Professor, der meinen Fuß operiert hat, sagt, es werde alles wie vorher. Auch deshalb geht es mir gut“, lacht Bubendorfer.

„Zur Zeit muss ich gar nichts“

Bubendorfer sagt, er könne sich nicht erinnern, ob er jemals so entspannt war wie jetzt: „Ich muss nichts. Der Körper und die Seele diktieren mir, was Sache ist. Ich habe letztes Jahr angefangen ein Buch zu schreiben. Dann habe ich die Vorträge, und das und jenes und dieses. Und trainieren muss ich ständig. Die Realität ist: Zur Zeit muss ich gar nichts. Das ist interessant, dass man so etwas Schlimmes erleben muss, um in diesen schönen Zustand zu kommen."

Überprüfung seiner Heilungsfortschritte

Donnerstagvormittag war Bubendorfer bei seiner Nachuntersuchung in der Chirurgie West in der Landeshauptstadt Salzburg. Dort war er nach seiner Überstellung von Norditalien am rechten Fuß operiert und weiter intensivmedizinisch betreut worden. Der Kletterer war Aschermittwoch von einem Eisfall in der Region Belluno aus mindestens zehn Metern Höhe in ein Bachbett gestürzt und schwebte mehrere Tage lang in Lebensgefahr.

Bei seinem Ärzte- bzw. Spitalsbesuch in Salzburg am Donnerstag fand sich ein wenig Zeit für dieses Gespräch mit dem ORF.

Mit Gesicht nach unten im Wasser

Er könne sich an nichts mehr erinnern im Zusammenhang mit dem Absturz, so der Bergsteiger: „Im Gegensatz dazu kann ich mich an meinem Absturz in der Liechtensteinklamm erinnern. Das war vor 29 Jahren. An jeden Sekundenbruchteil kann ich mich da erinnern. Mein Kletterpartner bei diesem jüngsten Unfall hat gesagt, er hat geglaubt, ich bin tot. Weil ich mit dem Gesicht nach unten im Wasser gelegen bin. Die Bergrettung ist schnell gekommen und hat mich mit einem Motorschlitten zum Hubschrauber gebracht. Man hat mir erzählt, dass ich da Italienisch mit den Bergrettern geredet habe.“

Nur eine perfekte Rettungskette der italienischen Einsatzkräfte und eine spezielle medizinische Intensivversorgung in der Universitätsklinik von Padua konnten Bubendorfers Leben retten, betonen die behandelnden Ärzte.

ORF-Interview mit Bubendorfer in voller Länge:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Gerd Schneider im Gespräch mit dem Extrembergsteiger am Donnerstag

Links: