Weiter Debatte um Museumschefin Breitwieser

Bleibt Sabine Breitwieser die Chefin im Museum der Moderne? Das wurde Dienstag von Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne), LH Wilfried Haslauer (ÖVP) und Breitwieser besprochen. Es gibt heftige Kritik am Führungsstil der Managerin.

Sabine Breitwieser

ORF

Breitwieser

Eine offizielle Entscheidung, wie und ob es mit der Kunstmanagerin und Museumsleiterin Sabine Breitwieser in Salzburg weitergeht, die steht laut Insidern auch nach dem Gespräch am Dienstag noch aus.

Was steckt dahinter?

Im Museum der Moderne auf dem Mönchsberg herrscht jedenfalls dicke Luft. Der Führungsstil von Breitwieser sorgt seit langem für jede Menge Diskussionen. Vieles ist ihr in ihrer ersten Amtsperiode gelungen. Ob sich die Managerin um eine zweite bewerben wird, das bleibt fraglich. Ihre fachliche Kompetenz sei unumstritten, heißt es. Menschlich sehe die Lage anders aus.

Managerin empört über Kritik

Die ehrgeizige Museumschefin zeigte sich zuletzt empört über Vorwürfe und heftige Kritik, die der grüne Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn übt. Es mangle ihr an sozialer Kompetenz, der Führungsstil auf dem Berg sei insgesamt fragwürdig. Solche Aussagen werden illustriert von der Tatsache, dass rund 20 von 50 Mitarbeitern das Museum der Moderne verlassen haben, seit Breitwieser die Leitung übernahm. Vom Betriebsrat wollte sich bisher gegenüber dem ORF niemand zu den Vorgängen äußern.

Der für Kunst und Kultur zuständige Landesrat Schellhorn bleibt dabei. Der persönliche Umgang einer Museumschefin mit ihren Mitarbeitern sei eines der entscheidenden Kriterien bei der Verlängerung ihres Vertrages. Ende 2018 läuft die erste Amtsperiode von Sabine Breitwieser offiziell aus. Der Posten muss noch in diesem Jahr neu ausgeschrieben werden.

Blicke zurück

Breitwieser trat ihren Job vor vier Jahren in Salzburg an. Die Wunschkandidatin des damaligen Museumsreferenten und Vize-Regierungschefs Wilfried Haslauer präsentierte ehrgeizige Pläne. Vieles davon ist aufgegangen. Breitwieser holte die Sammlung der Generali Foundation mit 2.500 hochkarätigen Werken als Dauerleihgabe nach Salzburg. Allerdings gab es schon damals eine heftige Diskussion. Ihre ehemaligen Mitarbeiter in Wien kritisierten, dass sie aus den Medien von Breitwiesers Plänen erfahren hätten, als alles schon längst feststand.

Neues Depot in Koppl

Die Managerin hat in Salzburg erreicht, dass das Museum der Moderne auf dem Mönchsberg ein dringend benötigtes Depot für Kunstwerke bekommt. Ende 2017 soll dieses Projekt um sieben Mio. Euro im Gewerbegebiet der Gemeinde Koppl (Flachgau) fertig sein.

Renate Lachinger, Kulturredakteurin, ORF Salzburg

Links: