„Web-Handel verdrängt Shops“

Online-Shops würden „normalen“ Geschäftsleuten künftig noch mehr zu schaffen machen, sagen Fachleute. So könnten bald bis zu 15 Prozent aller Shops leer stehen. Andere Experten widersprechen und sehen mehr Zusammenarbeit zwischen den Bereichen.

Im europäischen Vergleich wird laut der Wirtschaftsberatungsfirma RegioData nur in Großbritannien mehr über das Internet eingekauft als in Österreich. Hier sind es derzeit knapp zwölf Prozent des gesamten Umsatzes im Einzelhandel, bei den Briten fast 17 Prozent. Deutschland (11,7 Prozent) und Dänemark mit 11,4 folgen auf den Plätzen. In zehn Jahren sollen es in Österreich schon 25 Prozent sein.

„Auch Einkaufszentren verlieren massiv“

Der Kuchen werde insgesamt aber nicht größer,l so die Fachleute. 63 Milliarden Euro pro Jahr geben die Österreicher seit vielen Jahren konstant im Einzelhandel aus. Der Boom im Internet gehe mit Sicherheit immer stärker zu Lasten der traditionellen Handelszonen. Innenstadtläden, Fachmarkt- und Einkaufszentren würden weiter große Marktanteile verlieren.

Der Einzelhandel könnte in den nächsten acht Jahren sogar bis zu 1,8 Milliarden Euro Umsatz einbüßen, befürchtet Hania Bomba, Geschäftsführerin von RegioData. Bei Einkäufen via Internet landen 45 Prozent des Geldes schon jetzt im Ausland. Das dürfte noch viel mehr werden.

IT, Kleidung, Schuhe und Bücher

Spitzenreiter ist der Elektro- und IT-Handel. Jeder dritte Euro wird in diesem Bereich schon via Internet ausgegeben. Auch Kleidung, Schuhe und Bücher sind Verkaufsschlager via Web.

Andere Experten widersprechen

Es gibt auch Fachleute, die andere Trends sehen: Die Verkaufsflächen im klassischen Salzburger Handel hätten sich innerhalb weniger Jahre vervierfacht - trotz des ebenfalls stark gestiegenen Onlinehandels. Einen Verdrängungswettbewerb sehen Salzburger Experten nicht. Im Gegenteil: Beide Modelle würden immer enger zusammenarbeiten - mehr dazu in: Handel trotzt Online-Geschäften (salzburg.ORF.at; 22.1.2017)

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