Katastrophenübung im Autobahntunnel

Fünf Stunden lang war die Tauernautobahn am Samstagabend gesperrt. Bei einer großen Übung standen 280 ehrenamtliche und hauptberufliche Helfer im Einsatz. Annahmen waren eine Karambolage und ein Großbrand bei Golling im Hieflertunnel (Tennengau).

Katastrophenübung im Hiefler Tunnel Tauernautobahn Feuerwehren

ORF / Christina Sonntag

Ein Schwerverletzter wird von Feuerwehrleuten geborgen

Gegen 18.30 Uhr 30 wurde der Großalarm ausgelöst. Ausgangspunkt: Im Hieflertunnel in Fahrtrichtung Villach ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall mit einem Lastwagen und zwei Pkws. Es brannte mit starker Rauchentwicklung. Im Rückstaubereich stand ein Bus mit vielen Fahrgästen. Insgesamt waren mehr als 30 Personen in den Unfall verwickelt, die meisten erlitten Rauchgasvergiftungen. Es gab viele Verletzte.

Harte Übungsannahmen

Die Feuerwehr aus Golling (Tennengau) traf zuerst ein, konnte nur mit schwerem Atemschutz im stark verrauchten Tunnel zu den Unfallopfern vordringen. Mit Bergescheren wurden viele aus Autos befreit. Die Tunnelröhre in Richtung Norden wurde auch rasch gesperrt, um den Einsatz abzuwickeln. Dort wurden die Hilfs- und Rettungsorganisationen stationiert. Über Quergänge zwischen den Tunnelröhren wurden die Verletzten abtransportiert. Auch Feuerwehrleute aus den Nachbargemeinde Werfen und Pfarrwerfen (Pongau) standen neben Einsatz- und Spezialkräften des Roten Kreuzes aus der ganzen Region im Großeinsatz.

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„Nur mit Praxis lässt sich das gut bewältigen“

Einsatzleiter Philipp Kogler von der Bezirkshauptmannschaft Hallein (Tennengau) ist mit der Übung zufrieden: „Wir haben rund eine Stunde und 15 Minuten gebraucht, bis die letzte Person die Tunnelröhre verlassen hat. Das ist ein sehr realistischer Wert. Die Einsatzkräfte sind sehr gut damit klargekommen. In einem Tunnel ist das eine überwältigende und sehr schwierige Situation. Das bedarf gewisser Erfahrung. Weil nur durch Übungen in einer Tunnelanlage bei diesen beengten Verhältnissen und dieser Lautstärke ist ein Erfolg auch im Ernstfall möglich.“

Große und schwierige Übungen wie diese müssen laut Gesetz in Autobahntunnels alle vier Jahre stattfinden. Auch regelmäßige Überprüfungen der Infrastruktur und Sicherheitsausrüstung von solchen Anlagen schreibt ein Bundesgesetz vor.

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Schwierige Aufgaben für Helfer

ORF-Redakteurin Christina Sonntag hat mit einem TV-Team die Übung im Hieflertunnel beobachtet.

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