Weiterer Altstadtfriedhof wird reaktiviert

Der idyllische kleine Friedhof der Kirche von Mülln am Rand der Salzburger Altstadt wird nach 140 Jahren wieder reaktiviert: Ab Mitte Mai ist er wieder öffentlich zugänglich. Ab Frühjahr 2018 sollen dort Urnen bestattet werden.

Ein zauberhaftes Plätzchen Erde wird aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Der alte Friedhof Mülln wurde mit der Eröffnung des Salzburger Kommunalfriedhofes im Jahr 1879 geschlossen, nach fast 140 Jahren öffnet er wieder seine Pforten. „Durch die Möglichkeit der Urnenbestattung hat sich die Chance eröffnet, hier den Friedhof wiederzubeleben. Und diese Chance nützen wir, weil das in der pastoralen Situation eine neue Herausforderung ist“, sagt Abt Johannes Perkmann. Die Müllner Kirche gehört zum Kloster Michaelbeuern (Flachgau).

Urnenbestattungen machen mittlerweile die klar Mehrheit der Begräbnisse aus - und der 1453 angelegte Friedhof um die Müllner Kirche ist ein schöner Platz dafür. Durch die Lage am Müllner Hügel, dem nördlichen Ausläufer des Mönchsbergs, hat der Friedhof einen Ausblick auf die Altstadt. Der Friedhof selbst bietet auch Kunstschätze wie die alte Kreuzkapelle mit ihren Fresken und die Columbarien - eine kleine Gruft, wo früher die Ordensbrüder des ehemaligen Klosters Mülln bestattet wurden.

Renovierung steht noch an

Für die Renovierung des Friedhofs mit den verbliebenen alten Gräbern und die Schaffung der neuen Infrastruktur wie Stromleitungen fehlen noch rund 100.000 Euro. Diese sollen jetzt durch Spenden aufgebracht werden - und das mit prominenter Unterstützung durch ORF-Moderatorenlegende Sepp Forcher: „Dieses Areal um die Kirche herum gehört ja zur exklusivsten Schönheit der Stadt Salzburg. Als ich gehört habe, dass das wieder - wenn auch mit Urnen - belebt wird, hat mir das schon gut getan. Deshalb setze ich mich auch ein dafür.“

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Weiterer Altstadtfriedhof wird reaktiviert

Nach 140 Jahren wird der Friedhof der Kirche von Salzburg-Mülln jetzt wieder reaktiviert. Er liegt am Rand der Altstadt-Welterbezone.

Pfarrer freut sich, „dass das umgesetzt wird“

Der Müllner Pfarrer Franz Lauterbacher ist dennoch stolz: „Ich bin ein Mensch mit Visionen - und freue mich, wenn das jetzt umgesetzt wird.“ Auf der Himmelsterrasse soll jede Person ihre letzte Ruhestätte finden können, egal welcher Religion oder Herkunft: „Wir sind alle unterwegs zu Gott - und deshalb ist schön, wenn die Kirchenglocken für jeden läuten“, sagt Pfarrer Lauterbacher.

Vor etwas mehr als zwei Jahren reaktivierte die Stadt Salzburg ja auch den historischen Sebastiansfriedhof an der Linzergasse in der rechten Altstadt. Das Interesse an Bestattungen dort hält sich aber bisher in Grenzen - mehr dazu in Kaum Bestattungen auf Friedhofs-Kleinod (salzburg.ORF.at; 14.3.2017)