QR-Code auf Rechnungen ab Samstag Pflicht

Ab 1. April muss jeder Rechnungsbeleg aus einer Registrierkasse einen QR-Code enthalten und dem Kunden mitgegeben werden. Damit wollen die Finanzbehörden Fälschungen verhindern. Umgerüstet haben aber noch nicht alle Händler.

Beim ORF-Lokalaugenschein am Donnerstag auf Salzburgs größtem Wochenmarkt - der Schranne - war eines bei den Händlern zu merken: Wer rechtzeitig umgestellt hat, redet gerne darüber - und auch darüber, dass es ein teurer Spaß war: „Die Kassa selber hat um die 500 Euro gekostet plus 200 Euro für den Reserveakku plus jetzt die Umstellung auf den QR-Code - das waren noch einmal 280 Euro“, schilderte Blumenhändler Erich Veit. „Pro kleiner Kassa kann man rund 1.000 Euro rechnen.“ Auch Feinkosthändler Alex Springer zog Umstellungs-Bilanz: „Die Bedienung ist weitaus leichter als alle anderen Kassen, die wir gehabt haben. Der Nachteil ist, dass es ein Schweinegeld gekostet hat.“

Rechnungsbelege mit QR Code hängen an Kassa

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Die aufgedruckten quadratischen QR-Codes auf Rechnungen sind ab 1. April Pflicht

Viele stellen erst in letzter Minute um

Wer jetzt noch keine Registrierkasse hat, liegt entweder mit seinen Umsätzen als Landwirt unter der 15.000-Euro-Grenze oder als Händler unter der 30.000-Euro-Grenze und ist somit umsatzsteuerbefreit. Oder er gehört zu den Säumigen, die in jetzt in letzter Minute umrüsten, sagt Gerd Raspotnig von der Wirtschaftskammer Salzburg

„Wir schätzen, dass zu Beginn dieser Woche etwa ein Viertel der Registrierkassen angemeldet worden sind“, so Raspotnig. „Der große Schub wird jetzt in dieser Woche kommen. Aber es wird auch eine Reihe von Unternehmen geben, bei denen - obwohl sie das neue Kassensystem bestellt haben - einfach auf Grund des extremen Zeitdrucks die Umstellung erst in den nächsten Wochen zu erfolgen hat.“ Hier hofft die Wirtschaftskammer auf die Toleranz der Finanzbehörden.

Aufgedruckter QR-Code gegen Fälschungen

Die Händler sind verpflichtet, den Kunden die Belege mitzugeben - viele Kunden tun das aber nicht. Dabei ist der aufgedruckte quadratische QR-Code vor allem dazu da, die Rechnungen fälschungssicher zu machen: Man kann so bei jedem Beleg mit dem Handy auslesen, wann genau er ausgestellt wurde, wieviel bezahlt wurde, der wievielte ausgestellte Beleg es war oder welche Identifikationsnummer die Kasse hat. Dazu kommt noch eine Buchstaben- und Zahlenfolge für eine digitale Signatur.

Ständig online mit dem Finanzamt verbunden sind die umgerüsteten Kassen zwar nicht. Aber die Finanzbehörden können so leichter an Ort und Stelle die Einnahmen überprüfen.

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Code gegen Fäschungen Pflicht

Ab 1. April müssen alle Registrierkassen beim Finanzamt gemeldet und fälschungssicher sein - das erkennt der Kunde am QR-Code.

Verhindert Neuregelung Steuerbetrug?

Dass auf diese Weise viel Steuerbetrug verhindert wird, glaubt Wirtschaftskämmerer Raspotnig aber nicht: „Das ist ja das Paradoxon: Zum Beispiel gilt die Registrierkassenpflicht auch in Italien oder Ungarn. Fakt ist, dass dort die Umsatzsteuerhinterziehung mehr als doppelt so hoch ist als in Österreich, wo wirklich unsere Unternehmer das de facto zur Gänze abliefern, obwohl es bis jetzt keine Registrierkassenpflicht gegeben hat.“

Größter Gewinner der Registrierkassenpflicht sind vorerst die Erzeuger der neuen Systeme. Inwieweit sich das erwartete Mehr an Steuereinnahmen einstellen wird, steht erst nach Jahresende fest.

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