Rauriser Literaturpreis verliehen

Ein deutscher Autor tamilischer Herkunft hat Mittwochabend den mit 8.000 Euro dotierten Rauriser Literaturpreis bekommen: Senthuran Varatharajah behandelte in seinem ersten Roman „Vor der Zunahme der Zeichen“ Flucht und Asyl.

Vier Tage lang ist die Pinzgauer Gemeinde Rauris jetzt Literatur-Hochburg. Zum Auftakt der Literaturtage Mittwochabend wurden die Preise verliehen - der Literaturpreis an den 34-jährigen Varatharjah, der Förderpreis an die 21-jährige Salzburgerin Mercedes Spannagel.

Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Senthuran Varatharajah, Mercedes Spannagel und Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn (v.l.n.r.)

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Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Senthuran Varatharajah, Mercedes Spannagel und Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn bei der Preisverleihung

Dialog über Fremdsein in der neuen Welt

Der in Sri Lanka geborene und bereits als Kleinkind mit seinen Eltern nach Deutschland geflüchtete Senthuran Varatharajah stand zum Auftakt im Brennpunkt des Interesses: Für sein Prosadebüt „Vor der Zunahme der Zeichen“ entwickelt er aus einem Dialog mit einer Unbekannten auf Facebook einen Roman über Flucht, Kindheit in Asylheimen und über das Fremdsein in einer neuen Welt: „Wenn man über Unzugehörigkeit und Ortlosigkeit spricht, dann ist gerade der Nicht-Ort des Internets der perfekte Raum, um ein solches Thema auszutragen - und das, was auf der inhaltlichen Ebene erzählt wird, noch einmal auf der formalen Ebene nachvollziehen und thematisieren zu können“, sagte Varatharajah.

Den interessierte bei seinem Buch vor allem Eines: „Was macht es mit mir, mit meiner Sprache, geflohen zu sein, jahrelang in Asylbewerberheimen zu leben? Was sind die Folgen dessen und wie prägen sich mich als Charakter?“ Varatharajah hat Philosophie und evangelische Theologie studiert.

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Rauriser Literaturpreis verliehen

Mittwochabend wurden zum Auftakt der Rauriser Literaturtage die Preise verliehen. Hauptgeehrter war Senthuran Varatharajah.

Programm bis Sonntagmittag

Sichtlich erfreut nahm Senthuran Varatharajah den Preis von Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) entgegen. Auf offizielle Dankesworte verzichtete der Schriftsteller. 8.000 Euro stellt das Land Salzburg jährlich für den Rauriser Literaturpreis zur Verfügung. Beim Start der 47. Literaturtage bekannten sich LH Wilfried Haslauer (ÖVP) und Schellhorn am Mittwoch nachdrücklich zu dieser Subvention.

Bei den Rauriser Literaturtagen geht es diesmal aber auch um das Thema „Körper und Sprache“. Bis Sonntagmittag gibt es dazu Lesungen, Diskussionen und Gespräche

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