Leogang: Todeslenker nicht betrunken

Bei einem Verkehrsunfall mit einem Toten im Februar in Leogang (Pinzgau) stand der Unfalllenker weder unter Alkohol- noch unter Drogen- oder Medikamenteneinfluss. Das zeigt nun ein Gutachten über den in U-Haft sitzenden Norweger.

Die Ursache des Unfalls ist nach wie vor nicht geklärt. Es seien keine Substanzen im Blut festgestellt worden, die auf das Bewusstsein des Lenkers eine Auswirkung hatten, erklärte am Montag der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner.

Tödlicher Verkehrsunfall Leogang

FF Leogang

Ob der Lenker möglicherweise psychische Probleme hatte, ist ebenfalls noch unklar. Das von der Staatsanwaltschaft beantragte psychiatrische Gutachten zur Frage der Zurechnungsfähigkeit des Beschuldigten zur Tatzeit ist noch ausständig. Bisher habe sich der Lenker noch nicht zu dem Unfall geäußert, sagte der Staatsanwalt. Verteidiger Kurt Jelinek konnte ebenfalls keine Angaben machen. „Wir warten noch das Gutachten ab“, erklärte er.

Tod des Opfers „für möglich“ gehalten

Die Staatsanwaltschaft geht bei dem 42-jährigen Norweger von einem bedingten Tötungsvorsatz aus. Der Mann sei extrem gefährlich gefahren, er habe durch sein Fahrverhalten den Tod des Opfers „ernstlich für möglich“ gehalten. Der Norweger wurde am 2. März in U-Haft genommen. Er befindet sich derzeit in der Justizanstalt Salzburg. Das Ermittlungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Gutachter: Norweger zu schnell und auf falscher Seite

Einem verkehrstechnischen Sachverständigen zufolge war der Norweger am 20. Februar in Hinterreit (Pinzgau) mit seinem Pkw auf der falschen Fahrbahnseite mit etwa 140 bis 150 km/h unterwegs. Der Mann hätte vor einem Fahrbahnteiler noch rechtzeitig über die Sperrlinie auf die rechte Fahrbahn zurückfahren können, stellte der Gutachter fest. Es gebe keine Hinweise darauf, dass der Beschuldigte ein Bremsmanöver eingeleitet oder versucht habe, dem entgegenkommenden Pkw eines 24-jährigen Einheimischen auszuweichen.

Der entgegenkommende Pinzgauer war in seinem PKW mit 60 km/h unterwegs. Der 24-Jährige starb noch an der Unfallstelle. Die Mitfahrer in dem Auto des Norwegers, seine Ehefrau und seine beiden sieben und acht Jahre alten Kinder, wurden schwer verletzt.

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