„Eat & meet“: Essen und darüber reden

Saisonal, regional, Molekularküche - die Trends in der Gastronomie sind so vielfältig wie die Restaurants. Beim Festival „Eat & meet“ in der Salzburger Altstadt wird auch darüber geredet.

50 Minuten lang NICHTS - das sind 50 Minuten im Salzburger Sternbräu ohne Essen und Trinken. Es ist sozusagen ein pervertiertes Restaurant mit Gelegenheit für ein Gespräch mit den Menschen am Tisch, die Handys werden vor dem Restaurant abgegeben. Dieses Gastro-Experiment in Zeiten fast aller schon erprobten Trends in der Gastronomie, läuft gerade im Gasthof Sternbräu in der Stadt Salzburg, bestätigt dessen Geschäftsführer Harald Kratzer.

"Eat & Meet"-Festival

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50 Minuten lang NICHTS - ein gastronomisches Experiment im „Sternbräu“

„Die Gastronomie ist eine schwierige Branche, in der die Zyklen immer kürzer werden. Darauf muss man sich einstellen. Aber ich glaube nicht, dass der Trend der Zukunft ‚NICHTS‘ heißt“, sagt Kratzer.

Gastro-Berater sucht in Metropolen nach Trends

Auf der Suche nach dem Ursprung der Trends in der Gastronomie wurde der Altstadt-Marketing-Verband für sein Festival „Eat & meet“ beim Linzer Gastro-Berater Eduard Altendorfer fündig. Er sucht nach Trends auf der ganzen Welt und findet sie in den großen Metropolen.

„Wenn der erfolgreichste Gastronom von New York, sagt, Erfolg sei bei ihm, rohen Fisch ohne Tischwäsche und ohne Silberbesteck zu verkaufen, und das zu einem Preis von 100 Euro pro Person, dann haben wir etwas gelernt“, sagt Altendorfer.

„Reden, Spaß haben und gut essen“

Für seine eigenen Projekte in Linz verbindet Altendorfer deshalb interessante Architektur mit mit neuen Namen für alte Gerichte. „Ob ich zum Beispiel etwas ‚Backhendlsalat‘ nenne oder ‚Crazy Chiken salad‘, das ist schon ein Unterschied und kann sich in einem um zwei Euro höheren Preis niederschlagen“, erläutert Altendorfer.

"Eat & meet"-Festival

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Essen und darüber reden - die Idee hinter dem Festival „Eat & meet“

Auch Kommunikation im Wirtshaus werde für Gastro-Entwickler wieder wichtiger, betont Altendorfer. „Kommunizieren, Spaß haben und das Ganze in einer guten Stimmung mit der passenden Musik und als Basis natürlich gutes Essen - dann fühlt sich der Gast wohl.“

Experiment NICHTS nochmals am 29. März

Nach 50 Minuten Kommunikation mit nichts im Sternbräu sind sich viele Gäste einig, dass sie das wieder wollen. „Es ist schön, dass man mit den Leuten zum Reden kommt und dabei vielleicht auch neue Leute kennenlernt und Dinge erfährt, die man vorher noch nicht gewusst hat“, schildert etwa Gerald Riedler, Beamter in Ruhe. Und Gertraud Gehbauer, selbst ehemalige Wirtin, ergänzt. "So etwas muss ja nicht unbedingt ‚Eat & meet‘ heißen. Aber es ist eine nette Sache, Leute in einer ungezwungenen Atmosphäre zusammen zu bringen.

Am 29. März kann man NICHTS noch einmal erleben. Ein Euro Gutschein über zehn Euro, den der Sternbräu-Chef zum Abschluss dieses Gastro-Experiments verteilt, soll schließlich daran erinnern, dass man als Wirt von NICHTS doch nicht leben kann.

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„Eat & meet“: Gut essen und darüber reden

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