Anrainer sollen bei Hochwasserschutz mitzahlen

In Oberndorf (Flachgau) wird über die Kosten für ein Hochwasser-Schutzprojekt debattiert. Daran sollen sich neben Bund und Land auch eine Genossenschaft aus Gemeinde und Anrainern beteiligen.

Rund zwei Millionen Euro soll der Hochwasserschutz im Bereich der Stille Nacht Kapelle kosten. 1,5 Millionen übernehmen Bund und Land, die restlichen 500.000 Euro sollen sich die Gemeinde und die Anrainer teilen, so die derzeitige Überlegung. Für kommenden Montag ist eine Vorbesprechung mit den Betroffenen angesetzt. Ziel ist es, eine Wassergenossenschaft zu gründen, die die Kosten stemmt.

Der Oberndorfer Gemeindevertreter Christoph Thür sagte zum ORF, er sehe nicht ein, „dass bisher alle Schutzprojekte von der öffentlichen Hand bezahlt wurden - und jetzt plötzlich die Anrainer zur Kasse gebeten werden“. Der zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) hält dagegen: „Das Projekt schützt eine begrenzte Anzahl von Häusern und bedeutet eine deutliche Wertsteigerung für die Besitzer“.

Auch Zustimmung von Landwirten steht noch aus

Ähnliches gibt es bereits in vielen anderen Gemeinden. Schwaiger will das Projekt unbedingt umsetzen, noch hänge aber viel an der nötigen Zustimmung der Landwirte. Diese sollen in Göming, Lamprechtshausen und Oberndorf (alle Flachgau) Wiesen zur Verfügung stellen, als Rückhalteflächen und auch für den Bau einer Schutzmauer.

Betroffen sind Straßenzüge nahe der Stille-Nacht-Kapelle. Diese sollen künftig noch besser gegen Hochwasser geschützt werden. Dafür sind Rückhalteflächen und auch eine Staumauer weiter nördlich nötig. Die alte Landstraße, die auch zur Stille-Nacht-Kapelle führt, war schon häufiger von Hochwasser betroffen.

In den vergangenen Jahren ist in Oberndorf schon viel beim Hochwasserschutz geschehen - aber um diese Straße besser schützen zu können, wollen Land und Gemeinde noch weiter gehen. Kleine Bäche weiter nordwärts spülen im Extremfall viel Wasser in das Gebiet.