Bericht: Stadtregionalbahn zu teuer und riskant

Die Realisierung einer Stadtregionalbahn im Großraum der Stadt Salzburg dürfte in weite Ferne rücken. Dieser Schluss lässt sich aus einem Bericht des Stadtbahnbeauftragten ziehen. Der Bau sei zu teuer und mit zu hohen Risiken behaftet.

Im Zentrum der Stadt Salzburg sind die geologischen Verhältnisse für einen Tunnelbau denkbar ungünstig, so zitiert der Stadtbahnbeauftragte Willi Rehberg in seinem Bericht erfahrene unabhängige Fachleute, ohne allerdings ihre Namen zu nennen. Diese Fachleute würden auch auf die großen Gefahren durch Setzungen und Erschütterungen für historische Gebäude hinweisen.

Führerstand einer Lokalbahn bei der Einfahrt in die unterirdische Station beim Salzburger Hauptbahnhof

ORF

Eine mögliche unterirdische Verlängerung der Lokalbahn ist zu teuer und zu riskant - so steht es zumindest im Bericht des Stadtbahnbeauftragten

„Finanzielles Risiko nicht kalkulierbar“

Und dann der entscheidende Satz: Das finanzielle Risiko für das Gesamtprojekt erscheint dadurch kaum kalkulierbar. Rehberg kommt in seiner Rechnung auf Gesamtkosten von knapp eineinhalb Milliarden Euro. Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG) dagegen spricht von etwa 870 Millionen Euro - das wäre um mehr als ein Drittel billiger.

Darüber hinaus führt Willi Rehberg, der einstige Kämpfer gegen die drei Olympiabewerbungen Salzburgs, an, dass die Regionalstadtbahn weitaus weniger Fahrgäste transportieren werde als das viele Befürworter annehmen würden. Die als Arbeitsunterlage dienende Studie der Firma Planung Transport Austria GmbH spreche von 1,5 Millionen Autofahrten, die sich durch die Regionalstadtbahn pro Jahr verhindern ließen - das seien nur 5.000 Autofahrten pro Tag. Das entspreche der Zahl der Parkplätze beim Europark, ergänzt Rehberg und will damit die laut Studie geringe Wirkung der Regionalstadtbahn verdeutlichen.

Stadtsenat diskutiert Bericht am Montag

Nach einer jahrzehntelangen Diskussion ernannte die Stadt Salzburg, sprich Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ), Willi Rehberg zum Stadtbahnbeauftragten. Der Bürgermeister steht der Regionalstadtbahn seit langem mehr als reserviert gegenüber. Am Montag wird der Stadtsenat über den Bericht diskutieren.

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