Auto-Fahrtraining für blinde Menschen

Selbst ein Auto lenken - für blinde Menschen unmöglich. Der Blinden - und Sehbehindertenverband organisierte deswegen ein Fahrtraining. Denn das helfe ihnen auch, sich im Straßenverkehr in die Rolle des Autofahrers einzufühlen.

Andreas Seiwald aus Golling (Tennengau) ist von Geburt an blind. Der 60-Jährige erfüllte sich mit dem Fahrtraining einen Traum. „Ob man das danach anders sieht als Fußgänger - mit Sicherheit“, sagte er. Denn wenn man selbst am Steuer gesessen ist, dann hat man auch eine andere Wahrnehmung als Verkehrsteilnehmer. „Meine Tochter macht gerade den Führerschein und so weiß ich auch, was sie macht“, sagte Maria Weiss, die auch mit dabei war.

Autofahrtraining für Blinde

ORF

Selbst ein Auto lenken - für blinde Menschen oft ein großer Wunsch

„Es tut weh, wenn man nicht mehr fahren kann“

Am Fahrtraining für Blinde nahmen auch Menschen teil, die ihr Sehvermögen erst im Lauf ihres Lebens verloren haben. Nicht mehr Auto fahren zu können, fällt nicht leicht, sagte Hans Jahl, pensionierter Feinmechanikermeister. „Es tut ein bisserl weh, aber meine Sehleistung ist zu gering und man kann das nicht verantworten“, meinte Jahl.

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Fahrtraining für Blinde

Der Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg hat dieses Fahrtraining gemeinsam mit dem ÖAMTC zum ersten Mal organisiert.

ÖAMT appelliert an Eigenverantwortung

Ob man bei schwindendem Sehvermögen weiterfahren kann oder nicht, das sei eine Frage der Eigenverantwortung, sagte Aloisia Gurtner vom ÖAMTC. „Wir sind gegen regelmäßige Untersuchungen ab einer gewissen Altersstufe - für uns ist das so eine Art Generalverdacht, der ältere Menschen betrifft“, erklärte Gurtner. In Salzburg sind nach Schätzungen des Blindenverbandes rund 3.000 Menschen sehbehindert.

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