Lärmschutz: Neue Flugverfahren beim Airport

Im Streit mit Bayern um Fluglärm beim Salzburg Airport ist Entspannung in Sicht. Freilassing und das bayerische Grenzland sollen nicht so sehr bei Landungen, sondern mehr bei Starts entlastet werden - durch schärfere Rechtskurven vor der Grenze.

Neues Anflugverfahren auf den Salzburg Airport Salzburger Flughafen

Gerald Lehner

Anflug auf den Salzburg Airport kurz vor der Landung. Hinten: Tennengebirge und Untersberg

Jets und Propellerflugzeuge sollen nach den Starts künftig deutlich öfter und schärfer nach rechts in Richtung Salzburger Flachgau und Salzachauen abbiegen, wo sie dann schon lärmschonend in größerer Flughöhe die Kontrollzone des Salzburg Airport verlassen und auf ihre eigentlichen Kurse gehen.

Bisher verlaufen sehr viele Steigflüge mehr nach Nordwesten über das in Bezug auf die Salzburger Piste viel nähere Freilassing und andere Teile von Oberbayern.

Südanflüge oft wetteranfällig

Der bisher diskutierte, neue und umstrittene Aufteilungsschlüssel von 70 zu 30 Prozent zwischen Anflügen aus dem Norden und dem Süden dürfte vom Tisch sein. Laut diesem Modell hätten 70 Prozent aller Flüge weiterhin via Freilassing abgewickelt werden sollen, der Rest über Routen von Süden bzw. Osten her. Dieses Konzept hatte sich vor allem die bayrische Seite immer gewünscht. Fachleute für Risiko-Management in der Fliegerei haben diese Aufteilung von Anfang an kritisiert. Ein Anteil von 30 Prozent An- und Abflüge über den Süden via Glasenbach bzw. Adnet, Hallein, Anif und Grödig seien wegen des Salzburger Wetters mit oft schwierigen Sichtbedingungen in Verbindung mit dem gebirgigen Terrain ausgeschlossen.

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Politiker optimistisch

Die Südanflüge sollen nun bleiben wie bisher. Sie sollten sich weiter nach dem technisch und meteorologisch Machbaren richten, heißt es. Unter dem Strich würde das eher eine 80 zu 20 Prozent-Lösung ergeben, mit der die Stadt Salzburg durchaus leben könne, sagt Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ). Die Vorschläge würden im Einzelnen aber noch überprüft. Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) ist in der Landesregierung dafür zuständig. Er sagt, die nun angepeilte Lösung klinge vielversprechend, sei aber noch nicht offiziell. Die Gespräche sollen noch im Frühjahr abgeschlossen werden.

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