Airlines: Große verdrängen Kleinere

Auch auf Österreichs Flughäfen ist der globale „Kampf“ zwischen Fluglinien zu spüren. Es gibt viele Verspätungen und Änderungen von Flugplänen. Ein Manager der Lufthansa-Tochter Eurowings, die einen Airbus in Salzburg stationiert hat, bestätigt die große Verdrängung.

Eurowings entwickelt sich laut Fachleuten in weiten Teilen Europas zum Marktführer bei Billigflügen. Es gebe in der gesamten Branche einen beinharten Verdrängungswettbewerb. Auch der Mutterkonzern Lufthansa wächst und wächst. Und die Tochter Eurowings will ganz hoch hinaus im Milliardenmarkt mit Billigflügen. Insgesamt bemühen sich in Europa mehr als 180 Linien um Gäste, die günstige Tickets wollen. Diese große Zahl dürfte aber nicht mehr zu halten sein.

Eurowings Flug Salzburg nach Paris Jungfernflug

Salzburg Airport

Neu stationierter Airbus A 320 von Eurowings auf dem Salzburger Flughafen

Kommt großes „Sterben“ der Kleineren?

Eurowings-Vorstand Oliver Wagner schilderte bei einem Besuch in Salzburg eine gigantische Marktbereinigung, die derzeit laufe: „Es ist zu viel Sitzkapazität im Markt. Wenn wir in die USA schauen, da gab es vor zehn bis fünfzehn Jahren noch 200 Airlines. Heute gibt es noch 50. In Europa haben wir noch 180. Die vier größten teilen sich gut 40 Prozent des Marktes. In Amerika teilen sich die vier großen gut 80 Prozent. Wir wollen diesen Konsolidierungsprozess, der auch in Europa läuft, als Lufthansa und Eurowings aktiv mitgestalten.“

Nur noch Große sollen regieren

Auch auf dem Salzburger Flughafen ist der Trend längst zu spüren. Die Gesellschaft Niki hat Maschinen von hier abgezogen und spielt vorerst in Salzburg nur noch eine Rolle im Hintergrund. Und Nikis Mutter, die einst mächtige und jetzt schwer angeschlagene Air Berlin, vermietet mittlerweile 38 Maschinen samt Besatzungen an Eurowings und die kleinere Lufthansa-Tochter Austrian Airlines.

Jet Verkehrsflugzeug Flugzeug Reisen Fliegen Flugreise Boeing 777 Düsenflugzeug Flieger

Gerald Lehner

Auch Emirates spielt neben der Lufthansa bei der globalen Verdrängung anderer Airlines eine zentrale Rolle: Großraumjet Boeing 777 („Triple Seven“) von Emirates Airlines auf dem Christchurch International Airport in Neuseeland

Deshalb können längst gebuchte Air Berlin-Flugpläne nicht gehalten werden, dem Gästen flattern pausenlos Mitteilungen über Änderungen ins Haus. Bis zu 75.000 Tickets sollen davon betroffen sein.

Weniger Wettbewerb, höhere Preise

Von dieser für Fluggäste unangenehmen Entwicklung profitiere Eurowings massiv, sagt deren Manager Wagner: „Es werden weitere Airlines verschwinden. Und ich bin überzeugt, dass wir ganz vorne mit dabei sind. Wir sind die aktuell am stärksten wachsende Airline-Marke in Europa. Und der Weg, die Lufthansa hier mit uns eingeschlagen hat, der zahlt sich aus.“

Mehr als 18 Millionen Passagiere hat Eurowings im vergangenen Jahr befördert – mit sehr stark steigender Tendenz. Die Zahl der Anbieter auf dem riesigen Markt wird kleiner. Ob deshalb bald die Tickets teurer werden, das bleibt.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Kleinere bald aus dem Markt gekickt?

ORF-Chefredakteur Gerd Schneider hat mit dem deutschen Eurowings-Manager Oliver Wagner gesprochen.

Links: