Engpass bei Keuchhusten-Impfstoff

In Salzburg fehlt es an Keuchhusten-Impfstoff, bestätigt die Landessanitätsdirektion. Dabei haben sich die Fälle seit 2012 verdreifacht. Wann es wieder genug Impfstoff gibt, ist noch unklar.

2012 gab es in Salzburg 48 Keuchhusten-Fälle, 2016 waren es 151. Eine Ursache dafür könnte laut Ärzten die sinkenden Impfrate sein. Vor allem Erwachsene sollten den Impfschutz alle zehn Jahre auffrischen. Doch genau bei ihnen fehle der Impfstoff, erklärte Landessanitätsdirektorin Heidelinde Neumann: „Derzeit haben wir keine Möglichkeit, den Erwachsenen einen Impfstoff zukommen zu lassen. Die wenigen Impfstoffe werden den Säuglingen, Kleinkindern und Schulkindern verabreicht.“

Impfen; Kinder Impfung; Keuchhusten

ORF

Wann der Impfstoff wieder geliefert werden kann, ist unklar

Bund ist für Impfstoff zuständig

Für die Beschaffung des Impfstoffes ist das Gesundheitsministerium zuständig. „Der Bund sagt uns zu, sich zu bemühen. Leider haben wir aber keinen Liefertermin“, sagte die Landessanitätsdirektorin. Damit ist unklar, wann es wieder genügend Impfstoff geben wird. Für Kleinkinder kann Keuchhusten schlimmstenfalls tödlich enden.

Keuchhusten ist keine reine Kinderkrankheit

Kleinkinder werden häufig von Erwachsenen angesteckt. Denn sie vergessen ihren Impfschutz aufzufrischen und nehmen das auch nicht so ernst, weil gemeinhin gilt der Keuchhusten als Kinderkrankheit. „Das sei ein großer Irrtum“, sagte Lungenfacharzt Peter Reichenpfader. „Im Gegensatz zu anderen Kindererkrankungen führt der Keuchhusten nicht zu einer lebenslangen Immunisierung. Jetzt werden zwar Kinder häufig geimpft, Erwachsene aber nicht - und dann kommt es oft zu einer Erkrankung“, erklärte der Lungenfacharzt.

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