Weniger Plastiksackerl in Supermärkten

Immer mehr Supermärkte verbannen Plastiksackerl aus dem Angebot. 30 brauchen Österreicher im Schnitt pro Kopf und Jahr. Daraus entstehen rund 7.000 Tonnen Kunststoffmüll. Die Sackerl sollen nun zum Ladenhüter werden oder ganz abgeschafft werden.

Ein herkömmliches Plastiksackerl aus dem Supermarkt ist durchschnittlich 25 Minuten in Verwendung - zum Einpacken, zum Mitnehmen und letztendlich landet es im Müll. Lebensmittelhändler suchen seit Jahren nach Alternativen, um zumindest den Anteil an Plastiksäcken zu reduzieren. Die Tiroler Lebensmittelkette MPREIS bietet beispielsweise mittlerweile biologisch abbaubare Sackerl, Baumwolleinkaufstaschen, Papiertragetaschen oder Einkaufskartons an. „Wir wollen, dass der Kunde die Tragetaschen kritischer und bewusster auswählt, das sollte eine Win-Win-Situation für alle Seiten sein“, sagte Ingrid Heinz, Unternehmenssprecherin bei MPREIS Österreich.

Umdenken bei Kunden bereits begonnen

Lebensmittelhändler beobachteten in den vergangenen zwei Jahren verstärkt ein Umdenken bei den Kunden bezüglich ihres Plastikverbrauchs. So bringen zahlreiche Salzburger ihre eigene Stofftasche mit zum Einkauf oder wählen an der Kassa bewusst einen Papiersack. „So eine Stofftasche kostet einmal einen Euro, die kann ich immer wieder mitnehmen, das kommt langfristig billiger und ist auch umweltfreundlicher“, sagte Hilde Müller aus Salzburg.

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Aus für Plasticksackerl im Handel
30 Plastiksäcke verbraucht der Durchschnitts-Österreicher im Jahr. Daraus entstehen rund 7.000 Tonnen Kunststoffmüll. Plastiksackerl sollen langfristig zum Ladenhüter werden.

Plastiksackerl-Verbot bei Lebensmittelhändler

Lidl Österreich ging noch einen Schritt weiter und hat Plastiksäcke an der Kasse bereits aus dem Sortiment genommen. „Nachdem wir jetzt an der Kasse keine Einweg-Plastiksäcke mehr haben, müssen wir schauen, dass sich die Kunden nicht hinten beim Obst die Sackerl mitnehmen und damit rausgehen. Das würde die Idee dahinter in Frage stellen“, sagte Simon Lindenthaler von LIDL Österreich.

Ein kleiner italienischer Lebensmittelhändler in Salzburg-Parsch verfolgt das Konzept, dass der Kunde seine Tragemöglichkeit oder Tasche selbst mitbringen muss. „Bei uns kann jeder Kunde selbst bestimmen wie viel er kaufen will und er muss dazu seine Behälter mitnehmen“, erklärte Geschäftsinhaberin Rosita Du Santos.

EU-Ziel: 25 Sackerl pro Österreich

Weniger Plastik bei Verpackungen und beim Transport von Lebensmitteln ist nicht nur ein Thema in Salzburg. Die Marschrichtung in der EU ist klar: der Plastikmüll und die damit verbundenen Sackerl sollen deutlich reduziert werden. Das erklärte Ziel für Österreich liegt bei 25 Plastiksäcken pro Person und Jahr.