Nationalpark Berchtesgaden: Kritik zum Abschied
Der Nationalpark Berchtesgaden im Gebiet um den Watzmann – Deutschlands zweithöchsten Berg, um den Königssee, Göll, Hochkalter, Hagengebirge und das Steinerne Meer hat pro Jahr eineinhalb Millionen Besucher. Auch viele Salzburger sind dort mehr oder weniger regelmäßig als Wanderer, Bergsteiger, Kletterer und Skitourengeher unterwegs.
Gerald Lehner
Künftig Einschränkungen für Kletterer?
Mit August scheidet Michael Vogel aus der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden aus. Der Direktor fordert vom bayerischen Umweltministerium, dass das Schutzgebiet künftig mehr Geld und Personal brauche. Neben zahlreichen Forschungs- und Ausbildungsprojekten sehe sich der Nationalpark „den Anforderungen einer intensiven Bergsport- und Freizeitnutzung ausgesetzt“. Aktivitäten der Paragleiter und Kletterer müssten stärker „kanalisiert“ werden, um bedrohte Tier- und Pflanzenwelt zu schützen. Beschränkung der Wegefreiheit? Diese Debatte kennt man auch in Österreich bzw. Salzburg.
Gerald Lehner
„Mit dem Kopf gegen die Wand laufen“
Dafür gebe es bisher mit 72 zu wenige fest angestellte Mitarbeiter. Auch das Budget von sieben Millionen Euro sei zu gering, kritisiert der scheidende Nationalparkchef Vogel: „Man muss eingestehen, wenn man etliche Jahre mit dem Kopf gegen die Wand läuft, dass man bei den entscheidenden Stellen die Wichtigkeit des Nationalparks nicht entscheidend dargestellt hat.“
Gerald Lehner
Neuer Chef wird der Forstwirt Roland Baier. Er war bisher stellvertretender Leiter des Amtes für Saat- und Pflanzenzucht in Teisendorf sowie Vize-Direktor des Nationalparks Berchtesgaden. Wie es aussieht, soll er im Herbst 2017 seinen neuen Job antreten.
Gerald Lehner
Links:
- Nationalpark Hohe Tauern: Wegefreiheit bleibt (salzbug.ORF.at; 21.2.2017)
- Angst um Wegefreiheit in den Tauern (salzburg.ORF.at; 17.02.2017)