Bauern wollen mehr Wohnsiedlungen aus Holz

Mehr gemeinnützige Wohnbauten als derzeit sollten künftig aus Holz gebaut werden. Das wünschen sich zumindest die Salzburger Waldbauern. In anderen Bausparten sei Holz schon jetzt gut etabliert - nur Wohnsiedlungen „fehlen“ noch.

In der Baubranche ist Holz auf dem Vormarsch: Jedes dritte Einfamilienhaus in Salzburg werde derzeit aus Holz gebaut, betonten die Branchenvertreter beim Salzburger Waldbauerntag am Freitag. Und das ist noch nicht alles: „Er war vor 20 Jahren undenkbar, dass wir so viele Schulen, Kindergärten, Gemeindezentren, Hotels, Autobahnraststationen aus Holz bauen“, sagte Rudolf Rosenstatter, Obmann des Waldverbandes Salzburg.

Baustelle von Wohnbau aus Holz

ORF

Bei Mehrparteienhäusern sei Holz als Baustoff noch nicht weit verbreitet, sagen die Bauern

„In Summe nicht teurer“

Mehr Initiative im Holzbau wünscht sich die Salzburger Holzbaubranche im gemeinnützigen Wohnbau. Hier gehe es derzeit noch schleppend voran, betonte der Salzburger Landwirtschaftskammerpräsident Franz Eßl: „Es wird vielfach argumentiert, dass Holz momentan einmal in der Verwendung teurer ist. In Summe ist es aber nicht teurer. Denn wir haben heute teilweise Dämmstoffe an unseren Fassaden, die dann später irgendwo teuer entsorgt werden müssen, die vielleicht als Sondermüll entsorgt werden müssen. Das fällt alles beim Holz weg - und darum, wenn man die Gesamtrechnung betrachtet, ist Holz aus meiner Sicht billiger als andere Baustoffe.“

Auch bei der Brandresistenz eile dem Holz zu Unrecht ein schlechter Ruf voraus, betonte Markus Neumann vom Bundesforschungszentrum für Wald: „Beton kann zwar nicht direkt brennen, aber die Möbel drinnen brennen - und dann ist der Beton auch nicht standfest. Ganz schlecht ist es mit Stahlbauten - also Traversen und so weiter. Da ist das Holz (bei Feuer - Anm.) viel fester, bleibt länger stehen und ermöglicht damit den Leuten, zu fliehen. Die Häuser stürzen nicht so schnell ein.“

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Mehr Häuser aus Holz

Bei Einfamilienhäusern ist Holz als Baustoff sehr populär, bei Wohnsiedlungen nicht. Die Waldbauern wollen, dass sich das ändert.

Umstellungen auch bei Waldbewirtschaftung

Aber auch bei der Waldwirtschaft muss sich etwas ändern: Wälder pflegen und schützen in Zeiten des Klimawandels um das Holz nutzen zu können, ist die Devise: „Wir brauchen neue Forstpflanzen, wir brauchen andere Holzarten, wir brauchen eine bessere Mischung - wir haben da einen sehr großen Auftrag“, sagte Rosenstatter.

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