Ausstellung: Im Rausch der Geschwindigkeit
„100 Jahre Landgeschwindigkeitsrekorde“ lautet der Titel der Sonderausstellung im Hans-Peter Porsche Traumwerk in Anger (Bayern), zu deren Eröffnung am Donnerstag kein geringerer als Hausherr Hans-Peter Porsche selbst einlud.
Zu sehen sind Fahrzeuge und Modelle, die jeweils verschiedene Geschwindigkeitsrekorde aufstellten. Dazu gibt es jede Menge Hintergrundinformationen zu den Fahrzeugen.
362 km/h dank perfekter Aerodynamik
Herzstück der Ausstellung ist allerdings der sogenannte Aerodynamic Research Volkswagen (ARVW): Mit diesem Fahrzeug wurde 1980 der Geschwindigkeits-Weltrekord für Dieselfahrzeuge aufgestellt. Dank perfekt ausgefeilter Aerodynamik schaffte der Wagen mit „nur“ 175 PS eine Spitzengeschwindigkeit von 362 Stundenkilometern. Gesteuert wurde das Gefährt vom späteren Formel-1 Weltmeister Keke Rosberg, Vater des amtierenden Weltmeisters Nico Rosberg.
ORF/Lukas Möschl
Dass dieses legendäre Fahrzeug seinen Weg in die Ausstellung gefunden hat, sei nur den guten Verbindungen zum VW-Konzern zu danken, sagt Porsche: „Die geben den normalerweise nicht her. Das Problem war nur, dass wir den Wagen rauffahren mussten und der hat so wenig Bodenfreiheit, dass wir es fast nicht geschafft haben“.
Porsche: Geschwindigkeit reizt so wie das Fliegen
Der 1940 geborene Hans-Peter Porsche war schon immer fasziniert von Geschwindigkeit, warnt aber auch vor den Gefahren. Nur ein oder zwei Mal sei er selbst mehr als 300 km/h auf der Autobahn gefahren, sagt Porsche: „Aber das ist einfach zu gefährlich. Man sieht ja in den Zeitungen wie junge Leute mit 130 über Rot fahren, das ist natürlich eine Katastrophe“.
Geschwindigkeit, sagt Porsche, gleiche einem Rausch: „Ich glaube, so wie der Mensch gerne in die Luft gehen wollte, mit Flugzeugen oder Hubschraubern, so will der Mensch auch gerne ausprobieren, wie schnell wir überhaupt fahren können“. Porsche selbst bezeichnet sich als „normalen“ Autofahrer: „Ich halte mich auch auf der Autobahn in Österreich an die Geschwindigkeit. Da muss ich zwar manchmal bei 80 auf der Autobahn schon schlucken, aber ich fahre dann auch 80. Maximal 85“, sagt Porsche.
„Hans-Peter Porsche Traumwerk“ 2015 eröffnet
Im Jahr 2015 eröffnete Hans-Peter Porsche das nach ihm benannte „Traumwerk“. Denn Porsche ist passionierter Sammler von historischen Blechspielzeugen und Modellen. Eine weitere Attraktion der Traumwelt ist eine 400 Quadratmeter große Modelleisenbahn-Anlage.
Die Entscheidung, ihre Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, trafen Vater Hans-Peter Porsche und sein Sohn gemeinsam, erklärt Daniell Porsche: „Wir haben gemeinsam immer überlegt, was machen wir mit all dem, es liegt im Keller, oder es liegt im Dachboden, das ist doch schade. Mein Vater hat dann den Gedanken geprägt, die Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen“.
ORF/Lukas Möschl
Sein damals vierjähriger Sohn war es übrigens auch, für den Hans-Peter Porsche die erste Modelleisenbahn kaufte. Wie groß diese Sammlung inzwischen ist, davon können sich Besucher im Hans-Peter Porsche Traumwerk, selbst überzeugen.
Lukas Möschl, salzburg.ORF.at
Link:
- Spielzeug-Raritäten im „Traumwerk“ (salzburg.ORF.at; 21.6.2015)
- Hans-Peter Porsche Traumwerk