Schau über Cello-Performancekünstlerin

Das Salzburger Museum der Moderne (MdM) auf dem Mönchsberg zeigt ab Samstag als einziges Museum in Europa eine Ausstellung über die amerikanische Cellistin und Performancekünstlerin Charlotte Moorman.

Mit Videoprojektionen, Fotos, Plakaten und unterschiedlichen Gegenständen sollen Moorman (1933 - 1991) und die vielen Facetten ihres Schaffens erlebbar gemacht werden. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Mary and Leigh Block Museum of Art der Northwestern University und den Northwestern University Libraries, die einen großen Teil von Moormans Werken in einem Archiv verwalten.

Charlotte Moorman mit TV Glasses von Nam June Paik führt sein "TV Cello" im Jahr 1971 auf

Takahiko Iimura

Charlotte Moorman - Performancekunst mit Cello

Einige Exponate erstmals zu sehen

Mit der Ausstellung „Ein Fest des Staunens“ werden einige Teile des Archivs, das sich an der Northwestern University in Chicago befindet, zum ersten Mal gezeigt. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, mit der Ausstellung Moormans Rolle als Künstlerin neu zu zeigen. Sie ist nicht kategorisierbar, denn sie arbeitete multidimensional und wir haben zehn Jahre an dem Archiv gearbeitet, um eine sinnvolle Verbindung der Exponate zu schaffen“, so Lisa G. Corrin, Direktorin des Block Museum of Art.

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Provokante Avantgarde-Künstlerin

Sie spielte in der Luft, an Heliumballons hängend und gelegentlich nackt: Charlotte Moorman, Performancekünstlerin mit Cello.

Charlotte Moorman genoss eine klassische Ausbildung zur Cellistin, ehe sie sich der experimentellen Musik zuwandte und dadurch auch begann, genreübergreifend zu arbeiten. In diesem Zuge kam es auch zur Zusammenarbeit mit anderen berühmten Avantgarde-Künstlern wie John Cage, Yoko Ono oder Joseph Beuys. Einige der gemeinsamen Arbeiten mit diesen Künstlern sind auch im Museum der Moderne zu sehen, wie beispielsweise die Performance „Cut Piece“ mit Yoko Ono. Der Zusammenarbeit mit diesen Künstlern sind einzelne Bereiche der Ausstellung gewidmet.

Intensive Zusammenarbeit mit Nam June Paik

Den größten Bereich nimmt die Arbeit mit Nam June Paik ein, mit dem sie eine besonders intensive Zusammenarbeit pflegte. „Wichtig für ihre Pionierleistung als Frau ist auch, dass diese Zusammenarbeit stets gleichberechtigt war. Vermutlich war Charlotte Moorman zeitweise sogar bekannter als Paik“, sagte MdM-Direktorin Sabine Breitwieser am Freitag beim Presserundgang.

Charlotte Moorman performt TV Bed von Nam June Paik bei der Bochumer Kunstwoche 1973

Hartmut Beifuß

„TV Bed“ war eine Zusammenarbeiten von Charlotte Moorman und Nam June Paik - hier bei der Bochumer Kunstwoche 1973

Der Künstlerin war ein niederschwelliger Zugang ihrer Arbeit bereits zu Lebzeiten wichtig, warum das Kuratorium es als besonders wichtige Aufgabe empfand, die Ausstellung auch so zu konzipieren und zu vermitteln. Der zweite Teil der Ausstellung soll die Atmosphäre bei ihren Festivals zeigen, mit denen Moorman ihre Arbeit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen wollte. In der Ausstellung, die vom 4. März bis zum 18. Juni im Museum der Moderne gezeigt wird, erhofft sich das Kuratorium ähnliche Erfolge wie sie schon in Chicago und New York erzielt werden konnten.

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