Fisch bei Salzburgern immer beliebter

An keinem Tag essen die Salzburger mehr Fisch als am Aschermittwoch. Der Tag markiert den Beginn der Fastenzeit. Dennoch wird Fisch auch das restliche Jahr über immer beliebter bei den Kunden. Doch dabei lauern auch Gefahren.

Dass der Fischhandel boomt, spüren auch die Salzburger Fischhändler deutlich. Bei der Firma Grüll in Grödig (Flachgau) herrscht am und vor dem Aschermittwoch - dem Fisch Tag des Jahres - Hochbetrieb, sagt Walter Grüll: „Heute verkaufen wir ein vielfaches von dem was man sonst beispielsweise im August verkauft“.

Der Grödiger Fischhändler stellt fest, was auch viele andere Händler spüren: Wir essen mehr Fisch. In den vergangenen 20 Jahren ist die Produktion in Österreich um ein Drittel gestiegen.

Acht Kilogramm Fisch pro Jahr - Handel rüstet auf

Im Durschnitt essen Österreicher pro Jahr knapp acht Kilogramm Fisch. Das entspricht umgerechnet etwa 25 Forellen. Im Internationalen Vergleich hinkt Österreich damit zwar noch hinterher, trotzdem spürt der Handel auch hierzulande, die immer größer werdende Nachfrage.

Fischprodukte

ORF

Das Angebot an Fischprodukten wird, entsprechend der Nachfrage, immer größer

Der Salzburger SPAR-Konzern hat deshalb sein Angebot an Fischprodukten deutlich ausgebaut, bestätigt SPAR-Sprecherin
Nicole Berkmann: „Das hat mehrere Gründe, zum einen gibt es den Trend zu gesunder Ernährung, wo Fisch unbedingt dazugehört, zum anderen gibt es sehr viele Kunden die gerne und gut kochen und dafür entsprechende Produkte brauchen. Und es hat auch den Grund, dass wir als Lebensmittelhändler den Kunden immer wieder was neues bieten wollen“.

Supermärkte geben überdies an, besonders auf die Herkunft und Qualität des Fisches Acht zu geben: „Wir lassen unsere Fische regelmäßig von Tierschutzorganisationen überprüfen um sicher zu stellen, dass Qualität und Herkunft in Ordnung sind“, sagt Berkmann.

Qualität von Billig-Fisch lässt oft zu wünschen übrig

Denn die steigende Beliebtheit von Fisch hat auch ganz klare Schattenseiten. Österreich produziert nur 5% seines Fisch-Bedarfs selbst. 95% müssen aus dem Ausland importiert werden. Dabei häufen sich seit Jahren kritische Berichte über wahre Fisch-Fabriken in Asien, aber auch in Europa.

Dort bekommen Fische kiloweise Billig-Futter und Antibiotika, um dann möglichst günstig auf den Tellern zu landen.
Immer mehr Fisch-Arten sind entweder gefährdet, oder so voller Medikamente, das sie ungesund sind. Oft ist das beispielsweise bei Lachs der Fall, sagt Hanna Simons, von Greenpeace Österreich: „Lachse werden zum Großteil in Aquakulturen in Norwegen oder Chile hergestellt, das gleicht einer Fabrik, mit engen Käfigen, Antibiotika-Behandlung und Fütterung mit Wachstumsmitteln“. Laut der Umweltschützerin sollte man vom Kauf solcher Fische - auch aus gesundheitlichen Gründen - Abstand nehmen.

Viele heimische Klein-Fischzüchter

Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann den Fisch auch direkt beim Züchter kaufen und sich vor Ort von den Zuchtmethoden überzeugen. Peter Pernthaner etwa betreibt bei Abtenau (Tennengau) einige Fischteiche, mit etwa 600 Tieren.

Das Wasser kommt hier direkt aus dem Bach nebenan. Das kommt an bei den immer kritischer werdenden Kunden, sagt Peter Pernthaner: „Unser Wasser hat Trinkwasserqualität und unsere Fische bekommen Prämiumfutter. Wir garantieren 100% Qualität“, so der Fischzüchter. Er verkauft seine Produkte an lokale Gastronomen und private Abnehmer. Dafür reicht dem Züchter die Größe seines Betriebes. Es gehe ihm auch nicht nur um das Geld, Fischzucht wird hier mit Leidenschaft betrieben.

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Österreicher essen immer mehr Fisch:

Nicht nur am Aschermittwoch erfreut sich Fisch größter Beliebtheit. Längst werden über das ganze Jahr hinweg große Mengen an Fisch verzehrt.