Gastein: Gemeinde kämpft um Solarbad

In Dorfgastein (Pongau) steht die Zukunft des Solarbades und der öffentlichen Sauna auf dem Spiel - wegen finanzieller Schwierigkeiten. Der Bürgermeister will die Betriebe erhalten und fordert bessere Werbung. Der Tourismusverband sei für die Schließung, heißt es.

Solarbad Dorfgastein

solarbad.at

Außenbereich des Badezentrums

Das jährliche Minus von 130.000 Euro, dass sich die beiden Eigentümer Tourismusverband und Gemeinde teilen, ist der Hauptgrund für diese Debatte in Dorfgastein. Mehrheitseigentümer des Solarbades mit Hallenbad, Sauna und Freiluftbecken ist der örtliche Tourismusverband mit 54 Prozent. Die Gemeinde hält 46. Stammpublikum und Urlauber schätzen Lebensqualität und günstige Preise in der kleinsten der drei Gemeinden im Tal. In Dorfgastein können Bewohner der Region noch um zehn Euro in die Sauna gehen. Auch aus Lend, Dienten und Rauris (Pinzgau) kommen Saunafreunde. Sie müssen keine Karte für eine große Therme lösen, die bis zum Vierfachen kosten könnte.

Landesweit immer weniger günstige Saunatarife

Bürgermeister Rudolf Trauner (SPÖ) möchte das Solarbad und die Sauna unbedingt erhalten, um in Dorfgastein weiter eine gute Infrastruktur zu bieten: „In der Gemeindepolitik stehen alle Fraktionen zu unserem Betrieb. Wir müssen darauf schauen und die Frequenzen erhöhen. Keine Frage, im Moment haben wir zu wenig Besucher.“

Es müsse aber auch überregional besser vermittelt werden, dass die Gemeinde ein gutes und günstiges Solarbad hat: „Wir sollten hier alle an einem Strick ziehen - und zwar in die gleiche Richtung“, so der Bürgermeister. Er fühle sich vom Tourismusverband bei diesen Bemühungen ein wenig im Stich gelassen.

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„Zu wenig Gäste im Winter“

Geschäftsführerin Alexandra Portenkirchner vom Dorfgasteiner Tourismusverband sagte dazu auf Anfrage des ORF, dass es vor allem im Winter zu wenig Gäste und Saunabesucher gebe. Die Zahlen würden rapide sinken. Kritik, dass der Tourimusverband zu wenig Werbung für die Sauna mache, weist sie zurück. Da gebe es zwei Beteiligte - „wenn es zu wenig Werbung gibt, dann sind wir und die Gemeinde verantwortlich.“ Mehr wolle sie derzeit dazu nicht sagen, so Portenkirchner. Sie verweist auf laufende Verhandlungen mit der Gemeinde Dorfgastein über die Zukunft der Sauna und des Solarbades.

Gerald Lehner, ORF Radio Salzburg

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