Salzburg 2016: Bilanz und Kritik an Jubiläumsjahr

Eine positive Bilanz ziehen die Veranstalter von „Salzburg 20.16“ am Mittwoch. Die geplanten Kosten des Jubiläumsjahres konnten eingehalten werden. Allein für die Landesausstellung interessierten sich 77.000 Besucher.

Mehr als 200 Projekte mit etwa 680 Einzelveranstaltungen gab es im Rahmen des Jubiläumsjahres. Bei dieser Fülle sei es schwierig Bilanz zu ziehen, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Für ihn war das Jubiläumsjahr vor allem „eine Spurensuche der eigenen Identität aus Anlass eines Jubiläums, 200 Jahre Salzburg bei Österreich“.

Salzburger Landesausstellung

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77.000 Interessierte haben die Salzburger Landesausstellung im Salzburg Museum besucht.

Jubiläumsjahr wirkt über 2016 hinaus

Das Jubiläumsjahr mit seinem vielfältigen Angebot habe, so Haslauer, zu einem gestärkten Salzburg-Bewusstsein geführt. Neben inzwischen beendeten Ausstellungen und Veranstaltungen, blieben beispielsweise Filme, Kompositionen, oder auch ein Dialektatlas, weiter bestehen. Auch einige Ausstellungen sind weiter zu sehen.

Zu den positiven Ergebnissen des Jubiläumsjahres zählt Haslauer auch die Rückgabe von Gebäuden wie der Festung, das habe nicht nur Symbolwert, weil „der sehr günstige Vertrag mit der Republik irgendwann ausläuft, den kriegen wir so nie wieder“, so der Landeshauptmann - mehr dazu in: Bund schenkt Festung dem Land Salzburg (salzburg.ORF.at; 6.12.2016)

Kritik kommt von der Salzburger SPÖ

Kritik am Jubiläumsjahr kommt von der Salzburger SPÖ. Man sei dem Projekt von Beginn an kritisch gegenübergestanden, heißt es in einer Aussendung mehrerer Abgeordneter des SPÖ-Landtagsklubs. „Grundsätzlich muss man feststellen, dass viele hervorragende Projekte und Veranstaltungen im Programm des Jubiläumsjahres zu finden waren. Insbesondere die Landesausstellung, die zahlreiche Besucher begeistert hat, ist hier hervorzuheben, auch das Zukunftslabor. Dennoch muss man leider feststellen, dass sich das Fehlen eines Konzeptes zu Beginn - auch rückblickend - als problematisch erweist“, sagen Landesparteivorsitzender Walter Steidl und die SPÖ-Kultursprecherin Gudrun Mosler-Törnström - mehr dazu in: Jubiläumsjahr 2016: Land lässt Kritik nicht zu (salzburg.ORF.at; 19.12.2016)

„Schenkung schwächt Verhandlungsposition“

Auch Haslauers Freude über die Schenkung der Festung will man so nicht stehen lassen: "Natürlich ist es erfreulich, wenn symbolträchtige Bauten wie die Festung Hohensalzburg oder die Residenz ins Eigentum des Landes zurück kommen“, sagt Mosler-Törnström und ergänzt: „Man muss aber schon auch erwähnen, dass der ehemalige Finanzminister Karl-Heinz Grasser bereits 2006 genau diese Objekte dem Land angeboten hat. Ein Angebot, das die damalige Landesregierung abgelehnt hat, weil im Zuge der Verhandlungen mit dem Bund nicht nur jene Vermögenswerte zurück ans Land sollten, die mit Kosten verbunden sind. Fakt ist, dass wir diese „Geschenke“ bei künftigen Verhandlungen anrechnen müssen, was unsere Verhandlungsposition schwächen kann“.

Endgültige Bilanz von „Salzburg 20.16“ steht noch aus

Die endgültige Bilanz konnte am Mittwoch aber noch nicht präsentiert werden. Noch sei einiges zu Tun. Denn noch sind mehrere Bücher in Arbeit, einige Projekte dauern noch an. Aber auch wenn die endgültige Abrechnung erst folgt steht bereits jetzt fest, dass das Budget von fünf Millionen Euro ausreicht. Sollte Geld übrigbleiben, gehe dieses laut den Veranstaltern an das Salzburg Museum.

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