Aufregung über Zaun in Naherholungsgebiet

Ein geplanter Zaun im Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiet Seewaldsee in St. Koloman (Tennengau) sorgt jetzt für große Aufregung. Kritiker fürchten, dass der See künftig nicht mehr öffentlich zugänglich sein könnte.

Hintergrund ist ein Tourismus-Projekt, das der Grundbesitzer und Arche-Austria-Bauer Thomas Strubreiter plant: Sein Ziel ist Entschleunigung statt Massentourismus. Arche Austria ist ja ein Verein zur Erhaltung seltener landwirtschaftlicher Tierarten. Strubreiter gehören rund 30 Hektar Grund am Ufer des Seewaldsees. Im Frühling will der Landwirt einen Teil seiner Fläche eingrenzen - wo genau, stehe aber noch nicht fest, sagte er dem ORF.

Arche-Bauer will mehr Platz für Natur schaffen

Mit dem Zaun wolle er die Wanderer nicht ausschließen, so Strubreiter, sondern der Natur wieder einen höheren Stellenwert geben. Er will auf dem abgezäunten Gelände künftig Seminare abhalten - beispielsweise über Flora und Fauna in dem Natura-2000-Gebiet. Niemand brauche Angst davor haben, dass der Rundwanderweg um den See gesperrt oder gar die Öffentlichkeit ausgeschlossen werde, sagt der Arche-Bauer. Es werde für alle ein gutes naturverträgliches Nebeneinander geschaffen.

Der Seewaldsee bei St. Koloman

Gemeinde St. Koloman

Beim Seewaldsee soll ein Teil des Grundes eingezäunt werden, um der Natur mehr Platz zu bieten - das sorgt im Ort für große Aufregung

Details zum touristischen Nutzungskonzept will der Landwirt im Frühling öffentlich machen. Behördliche Bewilligungen braucht Strubreiter für sein Projekt keine, weil ihm Grund und Boden gehört.

Gemeinde will für alle akzeptable Lösung

Die Gemeinde St. Koloman begrüßt das Konzept grundsätzlich und bemüht sich auch, gemeinsam mit dem Bauern eine Lösung zu finden, die für alle akzeptabel ist. Eine Idee wäre etwa ein temporärer Zaun nur für die Dauer der Seminare oder auch die Verlegung des Wanderweges, sagt Bürgermeister Willi Wallinger (ÖVP).

Weitere Kommentare zum aktuellen Stand der Dinge wollen weder der Bürgermeister noch Strubreiter abgeben. Kommende Woche will die Gemeindevertretung offiziell entscheiden, wie sie sich nun zum neuen touristischen Nutzungskonzept positionieren will.

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